Aus David wurde Goliath

TRIER. Abschied nach 30 Jahren Vereinsarbeit: Klaus-Peter Bell gibt die Geschäftsführung des Kreiswaldbauvereines Trier-Saarburg an Helmut Lieser ab.

Wann immer in der Region Verdienste geehrt werden, gibt es für den Geehrten oft einen edlen Tropfen der hiesigen Weinproduzenten als Dankeschön. Eine versilberte Axt ist da eher die Ausnahme. Auf der Mitgliederversammlung des Kreisbauwaldvereines Trier-Saarburg, der Interessensvertretung der regionalen Waldbesitzer, in Trier haben Geschäftsführer Klaus-Peter Bell und Schatzmeister Robert Schulte eine solche zum Abschied erhalten. Sie geben nach 30 Jahren ihre Aufgaben im Verein auf, neuer Geschäftsführer ist Helmut Lieser, Leiter des Forstamtes Saarburg. Robert Schultes Aufgaben übernimmt Gerhard Brenner vom Kreisbauern- und Winzerverband Trier-Saarburg. Der Vereinsvorsitzende und Konzer Bürgermeister Winfried Manns bedankte sich bei den Scheidenden und verlieh ihnen die "Ehrenmitgliedschaft".Verein vertritt 900 Waldbesitzer

Bell und Schulte haben den Verein 1974 gegründet, er vertritt mittlerweile fast 900 private und kommunale Waldbesitzer mit 18 000 Hektar Wald in der Region. Der Kreiswaldbauverein berät seine Mitglieder hinsichtlich Fördermöglichkeiten, übernimmt Anträge, schließt Sammelverträge größeren Umfangs mit Firmen und bietet Fortbildungen an. Noch in diesem Jahr wird der Verein sein Jubiläum mit der anstehenden Eröffnung eines eigenen Waldmuseums auf dem Roscheider Hof feiern. "Wir sind ohne Werbung gewachsen", erinnert sich der 65-jährige Bell an die Vereinsanfänge. Waldaufforstung und -erschließung waren damals die Themen ihrer Vereinsarbeit, ebenso der Wandel vor der manuellen zur "hochmechanischen Arbeit", erzählt Bell, der bis ins vergangene Jahr auch Liesers Vorgänger in Saarburg gewesen ist. Ebenso wie Nachfolger Brenner war auch der 76-jährige Schulte zuvor beim Kreisbauern- und Winzerverband tätig, zuletzt als Geschäftsführer. Die Ehrung der langjährigen Vereinsmitarbeiter wurde durch einen Gastvortrag von Markus Hecker, "Vom Verein zum Unternehmen", von der "Waldmärkerschaft Uelzen", einer niedersächsischen Forstbetriebsgemeinschaft privater Waldbesitzer, begleitet. Um das Holz kleinerer Flächen verkaufen zu können, fordert er eine "Professionalisierung" der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Auch Helmut Lieser sieht neue Möglichkeiten im Bereich des privaten Waldbesitzes und dessen wirtschaftlicher Erschließung. Der neue Geschäftsführer ist sich sicher: "Da schlummern enorme Potenziale." Am Sonntag, 28. Mai, veranstaltet der Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg zusammen mit dem hiesigen Forstamt das "Lohefest" in Saarburg. Für September 2006 ist die Eröffnung des Waldmuseums auf dem Roscheider Hof vorgesehen.

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