Ein neues Gesicht für die alte französische Schule

Die Stadtentwicklung in Saarburg geht weiter: Die Bauarbeiten am Stadtteilzentrum Beurig haben begonnen. Die Kita St. Marien ist in die Räume der alten Schule gezogen. Rund fünf Millionen Euro wird das Projekt kosten - inklusive Kita-Neubau.

 Die alte Schultafel im Hintergrund stört sie nicht: Majlinda (5, links) und Lara (4) aus dem Kindergarten St. Marien spielen mit ihrer Erzieherin Gabi Janitzki. TV-Foto: Julia Kalck

Die alte Schultafel im Hintergrund stört sie nicht: Majlinda (5, links) und Lara (4) aus dem Kindergarten St. Marien spielen mit ihrer Erzieherin Gabi Janitzki. TV-Foto: Julia Kalck

Saarburg. Es ist nicht das einzige, aber ein gewaltiges Projekt, in das in Saarburg im Rahmen der Stadtentwicklung investiert wird: das neue Stadtteilzentrum Beurig. Dort haben die Bauarbeiten begonnen.

Und darum geht's: Auf dem Gelände der ehemaligen französischen Grundschule wird eine neue Kindertagesstätte gebaut. Außerdem wird die Fläche rund um die Kirche neu gestaltet (der TV berichtete). Offiziell befinden sich die Konversionsgebiete der Stadt, zu der auch das Schulgelände gehört, bis Ende Oktober im Hoheitsbereich des französischen Militärs. Der Baubeginn wurde aber im Juli genehmigt. "Wir sind an einer schnellen Umsetzung interessiert, um Leerstände und Zerfall zu verhindern", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. In einen Teil der alten Schulräume ist die Kita St. Marien vorübergehend eingezogen, da dort im Gegensatz zum alten Standort an der Boorwiese ausreichend Platz vorhanden ist, um die Zeit bis zum Einzug in den Neubau zu überbrücken. Dieser war nötig, weil die vorhandenen Kapazitäten für Krippenplätze und Plätze für Kinder unter drei Jahren nicht mehr ausreichten.

"Wir hätten dringend anbauen und das Gebäude energetisch sanieren müssen", sagt Dixius. "Praktisch hätte das fast zwei Jahre Baustelle bedeutet." Und das bei laufendem Betrieb und Sanierungskosten von mehr als einer Million Euro.

Ein Teil des alten Schulgebäudes bleibt erhalten - dort wird später Platz für Vereine sein. Auf einer Freifläche soll eine Jugendverkehrsschule entstehen, außerdem wird der Parkplatz erweitert, ein neuer Spielplatz angelegt und der denkmalgeschützte Brunnen restauriert. An der Kirche wird eine Busspur angelegt und ein behindertengerechter Eingang zum Pfarrheim gebaut.

Das Stadtteilzentrum ist mit rund fünf Millionen Euro Gesamtkosten das größte Investitionsprojekt in diesem Jahr - allein der Kita-Neubau kostet rund 2,6 Millionen Euro. Finanziert wird es auch dadurch, dass die Fläche des bisher genutzten Kindergartens vom Bistum ins Eigentum der Stadt übertragen wurde. Diese konnte die Fläche verkaufen, der Erlös fließt zweckgebunden in die Sanierung des Bereichs rund um die Kirche.

Für den Neubau des Kindergartens gibt es feste Fördersätze vom Land in Höhe von 191 000 Euro. "Außerdem beteiligt sich das Bistum mit dem, was es zur Sanierung der alten Kita hätte beitragen müssen", erklärt der Stadtbürgermeister. Das sind rund 200 000 Euro. Zudem sei noch ein "erheblicher Zuschuss" vom Land in Aussicht - den Bescheid erwartet Dixius im Oktober. Mannebach, Schoden und Fisch beteiligen sich ebenfalls an den Kosten, da Kinder aus den Gemeinden die Kita besuchen.

"Der Neubau wird so nach Abzug des Grundstücksverkaufs nicht teurer, als wenn wir die alte Kita saniert hätten", erklärt Dixius. "Dafür bekommen wir aber ein breiteres Angebot." Ende des Jahres gehen die Arbeiten am Neubau los. Noch 2011 sollen die Kinder ihr neues Reich beziehen können. Extra Kita St. Marien: 91 Kinder in sechs Gruppen besuchen die Kita. 14 Mitarbeiter kümmern sich um sie. Seit 1. September gibt es zwölf Plätze für Zweijährige. Der Neubau wird für acht Gruppen Platz bieten, darunter eine Krippengruppe, also für insgesamt 185 Kinder. "Für uns ist die Übergangslösung ein guter Kompromiss", sagt Leiterin Mechthild Kohl. Die Kinder fühlten sich schon richtig wohl. Die Kita wird den Neubau auch in Form von Projekten pädagogisch begleiten. (jka)

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