Fisch vertagt Entscheidung zum Saarburger Modell auf Dezember

Fisch · Als einer der ersten Orte in der Verbandsgemeinde Saarburg soll sich Fisch nach dem Vorbild von Mannebach dem demografischen Wandel entgegenstemmen. Im Saarburger Modell ist vorgesehen, dass sorgende Dorfgemeinschaften entwickelt werden. Der Fischer Ortsgemeinderat ist der Idee zugetan, hat aber die Entscheidung vertagt.

Fisch vertagt Entscheidung zum Saarburger Modell auf Dezember
Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Fisch. Fisch gehört wie Trassem und Kastel-Staadt zu den Orten, die nach dem Saarburger Modell als Erste in der Verbandsgemeinde Saarburg eine sorgende, intelligente Dorfgemeinschaft à la Mannebach entwickeln sollen (der TV berichtete am 17. November). Eine solche Gemeinschaft soll es trotz des demografischen Wandels ermöglichen, dass die Menschen möglichst gut und lange im Dorf leben können. Es geht um Gesundheit in körperlicher und seelisch-sozialer Hinsicht und um Vorbeugung. In Mannebach helfen dabei beispielsweise Seniorenbegleiter und die Dorfgesundheitshütte.
Mannebachs Ortsbürgermeister Bernd Gard soll bei der Entwicklung der sorgenden Dorfgemeinschaften helfen. Als Demografiebeauftragter der Verbandsgemeinde informierte er den Ortsgemeinderat Fisch. Gard plädierte für eine professionelle Unterstützung der Dorfgemeinschaften: "Es sollten Menschen bei der Kommunalakademie in Boppard zu Dorfberatern ausgebildet werden." Eine Arbeitsgruppe für die Seniorenarbeit hat Fisch bereits gegründet. Bernd Gard hebt aber auch das enorme Potenzial bei der Jugend hervor: "Kaum ein anderer Ort ist bei den Generationen so gut aufgestellt."
500 Euro pro Monat Beteiligung


Als Beteiligung der Orte nannte Thomas Wallrich von der Verbandsgemeindeverwaltung einen Beitrag von rund 500 Euro pro Monat, damit Personal- und Sachkosten gedeckt werden können. Prinzipiell sind die Fischer wohl gewillt, eine sorgende Dorfgemeinschaft aufzubauen, doch gibt es noch Klärungsbedarf. Ortsbürgermeister Otmar Wacht sagte: "Wir müssen das alles erst noch mal intern besprechen und entscheiden dann in unserer Sitzung im Dezember." Wallrich ist auch erster Ansprechpartner, wenn es um Zuschüsse für Projekte geht. Davon gibt es in Fisch einige, für die Wallrich eine wichtige Rolle spielen könnte, denn er ist auch Geschäftsführer der Lokalen Arbeitsgruppe Moselfranken für EU-Mittel aus dem Leader-Programm. Infrage kommen könnte der Plan des Fischer Rats, den historischen Dorfplatz im Ortszentrum für Wanderer von der Traumschleife und Pilgerer des Jakobswegs attraktiver zu gestalten. "Da sollte es Frischwasser geben, eine Toilette, einen Verkaufsstand für unsere Selbstvermarkter, und das alles überdacht", sagte Wacht. Die Bürger sollten einbezogen werden, auch bei der Namensfindung. Die Prognosen für die Traumschleife mit rund 5000 Wanderern pro Jahr sind laut Wacht eingetroffen. Jetzt will Fisch die Förderprogramme nach Zuschüssen abklopfen, Wallrich hilft dabei. Ein Lern- und Erlebnispavillon soll den Dorfpark Lebensfluss aufwerten. "Da könnten die Themen Wald und Natur von den Kita-Kindern bearbeitet werden", sagte Wacht. Hierfür gibt es im Haushalt auch einen Etat von 24 000 Euro, denn ursprünglich sollte der Pavillon hinter den Kita-Neubau gestellt werden, wo aber kein Platz gefunden wurde.
Zudem wollen die Fischer über eine neue Internetseite für die Vorzüge des Orts werben. Einfache Bedienung, viel Information über die Viezregion und Präsentation von Selbstvermarktern und Vereinen schwebt den Machern vor. doth
Extra

Roland Lutz (TV-Foto: Herbert Thormeyer) ist seit zwei Jahrzehnten Mitglied im Fischer Ortsgemeinderat. Dafür überreichte Ortschef Otmar Wacht ihm eine Dankurkunde und einen Präsentkorb. Lutz war und ist seit 1994 Mitglied in zahlreichen Ausschüssen, engagiert sich in Vereinen und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. doth

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