Hundehalter werden zur Kasse gebeten

KANZEM. Um ihre Einnahmequellen auszuschöpfen, fordert die Gemeinde Kanzem von allen Hundehaltern im Ort künftig höhere Steuern für die Vierbeiner.

Der öffentliche Teil der sieben Positionen umfassenden Tagesordnung war zügig abgehandelt. Umfangreichster Teil der Beratungen war naturgemäß die Haushaltssituation der Gemeinde im auslaufenden Jahr. Hier wurde schnell deutlich, dass auch der durch veränderte Einnahme- und Ausgabeposten von 210 000 Euro auf 203 360 Euro verringerte Fehlbedarf nur wenig Freude aufkommen lässt. Die im laufenden Haushalt vorgesehene "Modernisierung der Unterstands- und Schutzhütte am Saarufer" (veranschlagte Kosten 15 000 Euro) wird über das kommende Jahr hinaus vertagt. Ein ursprünglich angepeilter Kredit von 88 000 Euro wird voraussichtlich nicht benötigt, weil bei der Erschließung des Baugebiets "Kirchenwies" 340 000 Euro an Veräußerungsgewinn und 222 000 Euro an Erschließungsbeiträgen "kassenwirksam" geworden sind. Nicht gerade zum Zankapfel, aber zu angeregtem Meinungsaustausch animierte die Diskussion über einen höheren Gemeindeanteil an Brandschutzmaßnahmen im Kindergarten der katholischen Kirchengemeinde St. Martin Wiltingen, dessen Kosten sich gegenüber den ursprünglichen Schätzungen verdoppelt haben. Heftige Kritik wurde vor allem an "unzureichender Information" und "dauerndem Draufsatteln" geübt. Oberamtsrat Erhard Holbach verwies als Vertreter der Verbandsgemeindeverwaltung Konz darauf, dass strengere Auflagen die kritisierten Mehraufwendungen notwendig machten. Der Gemeinderat stimmte ohne Widerspruch zu, forderte aber für die Zukunft exaktere Kalkulationen. Wenig Beratungsbedarf gab es auch zur Beteiligung der Gemeinde an einem geplanten Französisch-Unterricht im Kindergarten. Das Plazet des Rates erging einstimmig. Bei einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung entschied sich der Rat für eine von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg bereits im März angemahnte Erhöhung der Hundesteuer. Sie beträgt pro Jahr künftig für den ersten Hund 43 Euro (bisher 37 Euro), für den zweiten Hund 64 Euro (55 Euro) und für jeden weiteren Hund 88 Euro (74 Euro). Den gelegentlich erhobenen Vorwurf der "Abzocke" wiesen die Ratsmitglieder zurück. Die Gemeinde müsse laut Hinweis der Kreisverwaltung "ihre Einnahmequellen ausschöpfen", um keine Zuschüsse zu verlieren. Zudem koste das Futter für die Hunde immer noch deutlich mehr, als für Steuern anfalle.

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