"Mit Glasfaserleitungen kommen Sie ins Fernsehen"

Schömerich · Das lange Warten auf ein schnelles Internet hat bald ein Ende. Und vielleicht erfährt der kleine Hochwaldort Schömerich gar einen gewissen Bekanntheitsgrad. Denn der Wunsch und Aussicht auf mindestens 300 Megabit pro Sekunde an DSL-Geschwindigkeit wäre eine einzigartige Angelegenheit für eine Ortschaft mit 120 Einwohnern. Zur Info-Veranstaltung kamen 40 Bürger.

 Reges Interesse herrscht bei den rund 40 interessierten Schömericher Bürgern während der Informationsveranstaltung rund um ein schnelles Internet. TV-FOTO: HANS MUTH

Reges Interesse herrscht bei den rund 40 interessierten Schömericher Bürgern während der Informationsveranstaltung rund um ein schnelles Internet. TV-FOTO: HANS MUTH

Foto: Hans Muth (hm) ("TV-Upload Muth"

Schömerich. Zur Information über die Bauarbeiten in Schömerich zur Stromversorgung und den möglichen schnellen Anschluss an die DSL-Datenautobahn hatte Ortsbürgermeister Michael Lauer kompetente Fachleute ins Schömericher Bürgerhaus eingeladen. Diese erläuterten im Rahmen einer Einwohnerversammlung das Projekt und ihre Möglichkeiten. Der Energieversorger RWE plant im kleinsten Dorf der Verbandsgemeinde Kell am See und dem dazugehörigen Ortsteil Kimmlerhof, die bisherigen Freileitungen für Strom abzubauen und durch ein neues Kabelnetz zu ersetzen. In diesem Zusammenhang hat der Konzern der Gemeinde das Angebot gemacht, die Breitbandversorgung in Schömerich und den Nachbarorten Paschel, Hentern und Baldringen zu verbessern, was den Bürgern einen schnelleren Zugang ins Internet verschaffen würde.
"Nach langen Vorbereitungen und Gesprächen sind wir nun an dem Punkt angelangt, Ernst zu machen und das Projekt anzugehen", sagte Lauer. Ein Anschlusskasten der Telekom stehe am Klinkbach an der Pascheler Brücke, ein weiterer im Neubaugebiet. Ersteren sah Westnetz-Mitarbeiter Daniel Caspary zum Teil als problematisch an. Da sich mit der Weiterführung durch Kupferkabel (Telefonleitung) erhebliche Verluste einstellen würden. Der Ortsteil Kimmlerhof und ein Bauerngehöft, die ebenfalls versorgt werden, liegen weit von den Versorgungskästen entfernt. "Dadurch kann es zu erheblichen Verlusten bei diesen Verbrauchern kommen. Die Kupferleitung würde in Schömerich selbst um die 50 Megabit pro Sekunde gewährleisten. Auf weiten Strecken betragen die Verluste eventuell über die Hälfte und mehr. Caspary stellte deshalb eine weitere Variante vor, bei der 100 oder gar 300 Megabit pro Sekunde und mehr erreicht würden. Während bei der ersten Lösung lediglich eine Telefonleitung und ein sogenannter Router erforderlich seien, würden bei der zweiten Variante Glasfaserleitungen bis zu den Anwesen installiert werden. "Die Kosten bis zu Ihren Anwesen übernehmen wir", sagte Caspary. "Wenn die Glasfaser-Variante hier in Schömerich installiert wird, dann werden Sie wohl alle ins Fernsehen kommen", sagte Andreas Loch, selbstständiger Telekommunikations-Fachwirt, angesichts des aufwallenden Interesses schmunzelnd. "Das wäre ein Novum bei einer derart kleinen Gemeinde." hm

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