Musikalischer Aktivposten wird 75

WALDRACH. (dis) Die Winzerkapelle ist eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der Musikvereine. Mit 108 aktiven Musikern ist sie eine Werbung für den Ort und das Ruwertal. Der Traditionsverein feierte mit seinen Freunden sein 75-jähriges Bestehen.

 Mit einem Konzert präsentierte sich die Winzerkapelle Waldrach anlässlich des 75-jährigen Bestehens in der Aula der Regionalschule.Foto: Dietmar Scherf

Mit einem Konzert präsentierte sich die Winzerkapelle Waldrach anlässlich des 75-jährigen Bestehens in der Aula der Regionalschule.Foto: Dietmar Scherf

Auf dem Gelände und in der Aula der Regionalschule ging es zwei Tage heiß her. Musik war dabei Trumpf. Nach dem Rockabend mit der Band "Gimme 5" am Freitag waren das Konzert des Vereins und der anschließende "Große Zapfenstreich" die Höhepunkte am Samstag. Kreisbeigeordneter Manfred Wischnewski war von Landrat Richard Groß "in das Tal, wo alles singt und klingt" geschickt worden. Wischnewski: "Die Waldracher Musiker hatte ich beim Rheinland-Pfalz-Tag in Koblenz kennen und schätzen gelernt. Wegen der großen Hitze hatten wir eine gemeinsame Tour der Leiden durchgestanden." Trotzdem habe die Kapelle einen prächtigen Auftritt "hingelegt".Einer der besten Vereine im Landkreis

Der Verein sei nicht nur in seiner Größe und dem jungen Durchschnittsalter vorbildlich sondern auch noch einer der Besten im Kreis Trier-Saarburg. Der "Aktivposten im Ruwertal" (Bürgermeister Bernhard Busch) könne stolz sein auf das lange erfolgreiche Wirken. Durch die Vereinszugehörigkeit würden der Jugend neue Werte vermittelt. Sie für die Musik zu begeistern, sei ein wichtiger Aspekt im Vereinsleben. Alle Redner waren sich einig: Die große Anzahl der Jugendlichen spreche natürlich auch für die Vereinsführung; die habe es in den vergangenen Jahren verstanden, sich für die Jugend zu engagieren. Die Grüße des Landesmusikverbands überbrachte Alfred Bleser aus Gusterath. "Die Winzerkapelle ist weit über die Grenzen der Region bekannt und hat nicht nur beim Rheinland-Pfalz-Tag für den Ort geworben", sagte er. In den vielen Ehrungen (der TV berichtet gesondert) spiegele sich die gute Jugendarbeit wider. Zwischen den einzelnen musikalischen Vorträgen kamen immer wieder Gratulanten zu Wort. So auch die beiden Schirmherren, Manfred Dahm vom Autohaus Junk und Andreas Müller, Geschäftsführer des Audi Zentrums Trier, sowie Ortsbürgermeister Heinfried Carduck. "Mit der Jugend musizieren erfahrene, reife Musiker", sagte Carduck, "das ist Beispiel gebend dafür, dass die gemeinsame Arbeit im Verein Spaß bereitet". Das gemeinsame Musizieren stärke das Selbstwertgefühl des Einzelnen und sei letztendlich von großer Bedeutung und Wichtigkeit für den Verein und jedes einzelne Mitglied. Das Pünktchen auf dem "i" beim Wort "Winzerkapelle" setze Dirigent Eckart Jullien. Ohne dieses Pünktchen wäre das Wort nicht lesbar und, noch wichtiger, die Winzerkapelle sei durch dieses Pünktchen bestens hörbar. Im Auftrag der Gemeinde überreichte er dem Vorsitzenden Arno Bauer einige "Euronoten". Bauer versprach, dafür die Musiknoten eines Marsches zu kaufen. Er scherzte: "Dann können wir, wenn es sein muss, bei bestimmten Anlässen gewissen Leuten mal den Marsch blasen." Während des Konzertes gaben die Musiker einige Kostproben ihres Könnens. Es standen so bemerkenswerte Werke wie "Pomp and Circumstance No. 1", die "Fiesta della Costa" oder der "Baritonnisten Marsch" auf dem variantenreichen Programm. Die lautstark nach einer Zugabe rufenden Gäste konnte die Deutsche Weinkönigin 2001, Carina Dostert, die den Abend moderierte, auf den anschließenden "Großen Zapfenstreich" verweisen. Neben der Winzerkapelle wirkten dabei der Spielmannszug Serrig und die Freiwillige Feuerwehr Waldrach mit.

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