TV Archiv | Region - Mosel, Wittlich & Hunsrueck Ab sofort gibt es Strafzettel über 15 Euro

An Parkraum mangelt es in Bernkastel-Kues im Winter nicht. Trotzdem nutzen Autofahrer Orte, an denen ihr Gefährt nichts zu suchen hat. "Wir dürfen diese Bequemlichkeit nicht einreißen lassen", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port.

 So sieht es in diesen Tagen öfter am Gestade in Bernkastel-Kues aus. Autofahrer missachten das Parkverbot. TV-Foto: Clemens Beckmann

So sieht es in diesen Tagen öfter am Gestade in Bernkastel-Kues aus. Autofahrer missachten das Parkverbot. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. (cb) Parken in Bernkastel-Kues: Das ist und bleibt eine unendliche Geschichte. In erster Linie gilt dies für die Diskussion um die Gebühren und den Zeitraum der Parkplatzbewirtschaftung.

In der Saison, zwischen Ostern und Ende Oktober, erfordert an manchen Tagen auch die Suche nach einem freien Platz Geduld. Das führt zu außergewöhnlichen Situationen. Der Karlsbader Platz war schon einmal mit Motorrädern zugeparkt, obwohl er zur Fußgängerzone gehört und mit Tischen und Stühlen mehrerer Lokale bestückt ist.

Dort trat an diesem Tag der Nachahmungseffekt auf. Einer stellt sein Gefährt ab, andere machen es ihm nach. Im Glauben, dass es erlaubt ist, weil andere dort stehen. Im Herbst 2010 gab es weitere auf diesen Effekt gründende Situationen. Der Bürgersteig am moselseitigen Teil des Gestades war zwischen altem Moselbahnhof und Brückenkopf zugeparkt. Einige Tage vorher standen Fahrzeuge unterhalb der Gestademauer Stoßstange an Stoßstange (der TV berichtete). Die Strecke dient in diesem Abschnitt nicht nur als Zufahrt zu den Parkplätzen am Moselufer, sondern auch als Durchgangsstraße.

Im Winter läuft der Betrieb, von den Weihnachtsmarkt-Wochenenden abgesehen, eher auf Sparflamme. Es ist dann kein Problem, einen Parkplatz zu finden. Seit Jahresanfang und bis Ostern ist das Parken auch wieder kostenlos.

Doch Autofahrer sind findig. So kam es in den vergangenen Tagen mehrfach zu der Situation, dass der stadtseitige Teil des Gestades zwischen Brückenkopf und der Straße "Hinterm Graben" beparkt war. Stadt und Ordnungsbehörde drücken hier wie an anderen Straßen bei Hochwasser ein Auge zu. Denn dann kann, wie an Weihnachten geschehen, der große Moselparkplatz nicht genutzt werden. "Ein, zwei Tage kann man das nach einem Hochwasser dulden", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Es sind aber nicht die Einheimischen, die ihr Gefährt im oberen Teil des Gestades abstellen, sondern in der Mehrzahl Tagesgäste und Urlauber. Sie tun dies offenbar in dem Glauben, die Straße werde wenig benutzt, weil ein Schild am Brückenkopf auf Bauarbeiten weist. Die haben Anfang November 2010 im unteren Gestadeteil, zwischen altem Moselbahnhof und Stadtausgang, begonnen (der TV berichtete). Wegen des Wetters ruhen sie derzeit.

Die Verkehrsregeln seien aber nicht außer Kraft gesetzt, sagt Josef Schmitz, Leiter des Ordnungsamtes der VG Bernkastel-Kues. Es gelte ein absolutes Halteverbot. Danach darf dort nicht einmal angehalten werden, um einem Mitfahrer das Aussteigen zu ermöglichen. "So eng wird das aber nicht ausgelegt", sagt Schmitz. Deshalb werde die Beschilderung auch geändert, um kurzfristiges Anhalten zu ermöglichen.

Ein Zustand wie speziell in der vergangenen Woche werde aber nicht hingenommen, betonen Port und Schmitz. "Wir können die Bequemlichkeit mancher Autofahrer nicht einreißen lassen", sagt der Bürgermeister.

Knöllchen gab es bisher noch nicht. Per Handzettel wurden die Falschparker nur auf die Situation hingewiesen. Nun gibt es aber keine Gnade mehr. "Wer dort länger steht, muss mit einem Strafzettel über 15 Euro rechnen", sagt Josef Schmitz.

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