Bunte Vielfalt in der "Drehscheibe Europas"

WITTLICH. (peg) Mit feuchten Kehlen, aber trockenen Fußes konnten die Jecken vom Dienst gestern den Wittlicher Karnevalszug wider alle Vorhersagen zu Ende bringen.

Kamellen,Sträußchen, Fertigbackmischungen, Rosen und Tulpen fingen dieNarren am Wegesrand. Daneben der obligatorische Schnaps, Bier,Wodka, Wein und Aufgesetzter - nur wirklich Standhaftekönnen da nüchtern bleiben! Was das Peter-Wust-Gymnasium vonseinem Wagen herab verkündete: "Wir kommen aus dem Regenwald, derAlkohol, der lässt uns kalt", galt für die wenigstenSchaulustigen. Wer wollte nicht einmal wenigstens im Leben denPastor küssen? In Wittlich alles machbar. Denn Rudolf Halffmannmarschierte in einer Gruppe herzallerliebster Meerjungfrauen mit.Sie waren dem Lieserhochwasser entstiegen. Die Kolpingsfamilie hingegen führt Gerhard Schröder auf seinem Wagen mit: als Steuersterne-zaubernden Magier. Dazu tanzen sie den in diesem Jahr unvermeidlichen Kanzlersong, während Albert Klein, im echten Leben Lehrer und Beigeordneter, auf dem Wagen der Stadt als schmucker Polizist hoch auf dem Wagen pro Kreisel und contra Ampeln wirbt, was dem Wagen beispäter bei der Prämierung den ersten Platz einbringen wird.

Ein wahres Prachtstück ist das Piratenschiff aus Neumagen-Dhron: Laut Aufschrift ab Dienstag zu verkaufen. Vom Euro-Teuro will sich niemand den Tag vermiesen lassen. Und dennoch ist er immer wieder Thema.

Bunte Zigeunerinnen, herrliche Holländerinnen, Mexikaner, Gartenzwerge und Kartoffelsäcke: Der Zug war bunt und international. Er hatte sich der Säubrennerstadt angepasst, die seit dem Autobahnanschluss im Zentrum Europas beheimatet ist. Klaus Neubürger zog "die Drehscheibe Europas" hinter seinem Traktor her: Neben den Abfahrten Mitte und West fanden sich da Airport, Seehafen und Olympiastadion.

 Tierische Begegnungen gab es immer wieder. So traf Kuh beispielsweise am Rande des Wittlicher Umzuges auf Biene Maja und ihre Freunde.Fotos: Petra Geisbüsch

Tierische Begegnungen gab es immer wieder. So traf Kuh beispielsweise am Rande des Wittlicher Umzuges auf Biene Maja und ihre Freunde.Fotos: Petra Geisbüsch

Nach dem Zug ist vor dem Zug: Wirkliche Jecken genießen den Zug zunächst in Höhe der evangelischen Kirche/Jazzhaus, um gleich nach dem letzten Wagen weiterzuziehen zum Marktplatz.

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