Der Ministerpräsident findet die Pläne gut

Die baulichen Zustände in der psychiatrischen Abteilung des Wittlicher Krankenhauses tragen nicht zur Genesung der Patienten bei. Deshalb soll am Krankenhaus in Bernkastel-Kues ein Neubau entstehen. Die Pläne werden auch bei der Landesregierung begrüßt.

Bernkastel-Kues. Es sieht gut aus für die Pläne, die psychiatrische Abteilung vom Krankenhaus in Wittlich nach Bernkastel-Kues zu verlagern. Bei einem Besuch im Bernkastel-Kueser Krankenhaus hat sich Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) über den Stand der Dinge informiert. Möglich ist der Umzug, weil beide Kliniken unter der Leitung der Cusanus Trägergesellschaft. Trier (ctt) stehen und einen Verbund bilden. Nötig ist die Verlagerung, weil die baulichen Zustände in Wittlich kein vernünftiges Arbeiten im Sinne der Patienten zulassen.

Dr. med. Michael Lammertink, Chefarzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie, vermittelte dies dem Gast aus Mainz mit deutlichen Worten. "Die Patienten haben jeden Tag Sonnenfinsternis", sagte er mit Blick auf den Innenhof, in den kaum Tageslicht fällt. Pflanzen hätten keine Überlebenschance. Nur der Weihnachtsbaum halte zwei Wochen. "Die Zustände sind nicht mehr zeitgemäß", sagte Lammertink.

Die seit 1986 bestehende Abteilung verfügt über 75 Betten für den stationären Aufenthalt und 15 Betten in der Tagesklinik. Die Auslastung liegt bei 85 bis 90 Prozent. Lammertink: "Tendenz steigend".

Um in Bernkastel-Kues ein besseres Arbeiten zu ermöglichen, ist ein Neubau notwendig (der TV berichtete). Der soll bis Ende 2013 stehen. Für die Klinikleitung ist das Gelände, auf dem jetzt noch das ehemalige Schwesternwohnheim steht, der einzig vernünftige Standort.

Ministerpräsident Beck sieht das offenbar genauso. "Ein guter Ort. Da kann man etwas Ordentliches bauen", sagte er, als er aus einem Fenster des Krankenhaus-Obergeschosses auf das Wohnheim schaute. Ein Abriss sei, so der Tenor in der Runde, auch aus städtebaulicher Sicht sinnvoll. Das Mitte der 1960er Jahre errichtete Gebäude mit 100 Zimmern hat den Charme eines Plattenbaus und wird immer unansehnlicher.

Die Kosten für den Neubau (inklusive Tiefgarage und einem neuen Zugang zum Krankenhaus) stehen noch nicht fest. Sie dürften aber bei etwa zehn Millionen Euro liegen. Ende des Jahres werde man mit dem Land über Geld und die Förderung sprechen, sagte Peter Schon, Verwaltungsleiter des Verbundkrankenhauses.

Normalerweise bezuschusst das Land solche Projekte mit 90 Prozent. Konkrete Zusagen machte Ministerpräsident Kurt Beck nicht. Was er sagte, dürfte der Klinikleitung aber gefallen. "Es ist ein wichtiger Schritt, den sie da gehen wollen. Und es ist eine sehr vielversprechende Lösung."

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