Dorfgemeinschaft setzt Zeichen

BURGEN. (lm) Zwei Tage lang feierten die Burgener und ihre Gäste die Einweihung ihrer neuen modernen Turnhalle mit Jugendraum. Die gut funktionierende Solidargemeinschaft der Burgener hat sich damit nicht zum ersten Mal bewährt.

 Viel Platz, hell und freundlich: die neue Burgener Turnhalle machte bei der offiziellen Einweihung eine gute Figur. Die Festansprache hielt Dr. Josef Peter Mertes, Präsident der ADD.Foto: Lena Mager

Viel Platz, hell und freundlich: die neue Burgener Turnhalle machte bei der offiziellen Einweihung eine gute Figur. Die Festansprache hielt Dr. Josef Peter Mertes, Präsident der ADD.Foto: Lena Mager

1926 herrschte in Deutschland tiefste Depression; das Geld war klamm, die Lust zu Investitionen auf dem Tiefpunkt. Das Land war wirtschaftlich erstarrt. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Optimisten bevölkertes kleines Dorf hörte nicht auf der nationalen Stimmungslage Widerstand zu leisten: die Einwohner von Burgen beschlossen mitten in der Depression eine Turnhalle zu bauen. Fast die einzige Hilfe, auf die sie dabei hoffen konnten, waren die eigenen Hände und die Solidargemeinschaft der Bürger. Jetzt, ein Dreivierteljahrhundert nach der ersten Halle, haben die Burgener eine schmucke, zeitgemäße Nachfolgerin errichtet.Ehrengäste loben Engagement der Bürger

Die Vorgängerin, durch die springenden, schlurfenden und tanzenden Turnschuhe dreier Generationen von Sporttreibenden marode und in die Jahre gekommen, wurde 1999 abgerissen und an gleicher Stelle ein neuer Entwurf geplant. Ein Teil der Kosten kam von der Landesförderung sowie der Verbandsgemeinde. In erster Linie aber war es wieder der selbstlose Einsatz der Bürger und freiwilligen Helfer, die ihre Freizeit und Feierabende über Jahre hinweg in den Bau der neuen Halle einbrachten. Bürgermeister Reinhard Grasnick ließ es sich nicht nehmen in seiner Eröffnungsrede, den ungewöhnlichen Prozess der Entstehung in allen Einzelheiten darzulegen. Stellvertretend für alle, die mit Rat und Tat am Bau zur Stelle waren, stehen der ehrenamtliche Bauleiter Thomas Lorenz und sein Stellvertreter Walter Kühl. Dr. Josef Peter Mertes, der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, betonte in seiner Festansprache zu Recht diese bemerkenswerte historische Parallele. Eine Leistung, die auch von den übrigen Ehrengästen - darunter Landrätin Beate Läsch-Weber, der Vertreter der Verbandsgemeinde Leo Wächter, die Weinkönigin Julia I sowie Bürgermeisterin Inge Schell aus Gornhausen und ihre Amtskollege Norbert Sproß aus Veldenz - honoriert wurde. Letztere Ortschaften profitieren ebenfalls von der neuen Halle, da sie über keine eigene verfügen. Den Abschluss des Festaktes bildete die Einsegnung der Halle und des Jugendraumes durch Pfarrerin Britta Lehmkuhl von der evangelischen und Pfarrer Leo Ehses von der katholischen Kirche, der am Sonntag ein in der Turnhalle gefeierter und gut besuchter ökumenischer Gottesdienst folgte. Nach der gewohnt schwungvollen Einführung durch den Burgener Musikverein, die Frohnbachtaler, eröffnete Petra Grasnick auf ihrer Panflöte das nachfolgende Unterhaltungsprogramm mit der stimmungsvollen amerikanischen Weise "Ein schöner Tag". Auftakt zu einem bunten Intermezzo aus Sport und Tanz einiger Sportgruppen, die die Halle bereits für sich nutzen. So zeigten die vier Burgener "Hip-Teens" Alisha Kinnling, Jana Lorenz, Clarissa Grasnick und Vanessa Zender eine fetzig engagierte Tanzeinlage, die erste und einzige schottische Tanzgruppe der Region unter Ed Paterson begeisterte in echt schottischem Outfit und temperamentvollem Schwung, während Ingrid Tetzlaff und ihre Step-Aerobic-Gruppe wohl so manchen Gast an seine geheimen Fettpölsterchen erinnerte. Die Kombination aus Festakt und Show gefiel. Im Laufe des Abends füllten sich Gallerie und Halle zusätzlich mit zahlreichen Zuschauern.

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