Eckfelder Trockenmaar: Forscher gehen in der Eifel auf Zeitreise

Eckfeld · Das Eckfelder Trockenmaar ist unter Archäologen weltbekannt. Von Schildkröten, über Spinnen, Holz und Blättern bis hin zu besonderen Funden wie etwa einem Krokodil oder den bekannten Urpferdchen: All das haben Forscher in der uralten Erde des Eifelmaars entdeckt.

 Auch im Eckfelder Trockenmaar ist Archäologie zunächst mal Handarbeit.

Auch im Eckfelder Trockenmaar ist Archäologie zunächst mal Handarbeit.

Foto: Moritz Mais

Die Forscher arbeiten an der Fossillagerstätte im Eckfelder Trockenmaar in ihrer dreieinhalbmonatigen Forschungsphase von Juli bis September nach. Pro Tag finden sie fünf bis zwanzig bedeutende Fossilien oder andere Relikte aus den vergangenen 44 Millionen Jahren. Damals befand sich dort, wo heute gegraben wird, ein See. Pflanzen, Tiere, Pollen, Blüten und andere Dinge, die sich über die lange Zeit auf den Grund des Sees abgelegt haben, sind nun in tonartigen Schichten am Grund des Maares konserviert. Mit sieben Forschern arbeitet das Team um die geologische Präparatorin Ulrike Jäger am Maar.

Bei Ihrer Arbeit wird sie von studentischen Praktikanten unterstützt. In den Semesterferien kommen alle vier Wochen neue Hilfskräfte, um das Maar nach interessanten Funden zu untersuchen. Gefunden haben sie schon so viel, dass sie bestimmte immer wiederkehrende Pflanzenarten mittlerweile vernachlässigen.

Oft werden Käfer, Holz, kleinere Knochen und Spinnen, kleine Wasserläufer und selten auch mal Frösche gefunden. Besonders wichtige Funde sind jedoch Schildkrötenpanzer, ein Krokodil, ein Tapirzahn und insgesamt 13 Urpferdchen .

Durch diese Forschung können nicht nur Rückschlüsse auf die einzelnen gefundenen Tiere gezogen werden, sondern auch generelle Erkenntnisse zum Beispiel auf das damalige Klima. "Durch unsere Funde und mit Hilfe von chemischen Analysen des Bodens können wir Rückschlüsse auf die damalige Temperatur ziehen. Zur damaligen Zeit, war das Maar auf Höhe Italiens, es herrschte subtropisches Klima." Das erklärt auch den ungewöhnlichen Fund eines Krokodils.

Einmal im jahr ist Tag der offenen Tür. Dann kommen im Schnitt 150 Menschen, um sich von den Wissenschaftlern deren Arbeitsweise und die Geschichte und Hintergründe des Maares erklären zu lassen.

Am Donnerstag, 9. August, ist eine geologische Exkursion zur Fossillagerstätte Eckfelder Maar. Da das Maar mit dem Auto nicht zu erreichen ist, beginnt die dreistündige Exkursion um 10 Uhr am Maarmuseum Manderscheid. Es sind sechs Kilometer bis zum Trockenmaar. Weitere Informationen gibt es unter: www.eckfelder-maar.de .

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