Ein Unfall, den in Thalfang keiner vergisst

Thalfang · Für die Thalfanger Feuerwehr war 2010 ein trauriges Jahr: Ein Feuerwehrmann kam Anfang März bei der Fahrt zu einem Einsatz ums Leben, ein weiterer wurde dabei schwer verletzt. Das hat Auswirkungen auf die Arbeit der 45 Aktiven.

 Tragischer Unfall Anfang März 2010: Auf dem Weg zu einem Einsatzort kippt ein Feuerwehrauto auf der B 327 in die Böschung. Ein Feuerwehrmann kommt dabei ums Leben. (Archivfoto)

Tragischer Unfall Anfang März 2010: Auf dem Weg zu einem Einsatzort kippt ein Feuerwehrauto auf der B 327 in die Böschung. Ein Feuerwehrmann kommt dabei ums Leben. (Archivfoto)

Foto: Klaus Kimmling

Thalfang. Schlimmer konnte ein Jahr für die Aktiven der Thalfanger Feuerwehr kaum sein: Ihre Arbeit wurde 2010 überschattet von einem tragischen Verkehrsunfall zweier Feuerwehrleute auf dem Weg zu einem Einsatzort. Dabei kam ein Feuerwehrmann ums Leben, ein weiterer wurde schwer verletzt (der TV berichtete).
Michael Schäfer, der Wehrführer der Thalfanger Feuerwehr, hat das Geschehen vom 5. März 2010 weiter vor Augen. "Ich bin immer noch fassungslos", sagt er. Gerade der gestorbene Kollege sei ein sehr zuverlässiger Fahrer gewesen, der immer auf Sicherheit geachtet habe, sagt Schäfer.
Unfall hat Auswirkungen


Der Unfall auf der Hunsrückhöhenstraße bei Malborn wirkte sich auf die Arbeit der Feuerwehrleute aus: "Die Einsatzkräfte fahren noch aufmerksamer und vorsichtiger", sagt der Wehrführer. Zudem seien die Aktiven enger zusammengerückt. Bei gemeinsamen Treffen habe man an der Bewältigung des Ereignisses gearbeitet. Mal sei geredet worden, an anderen Tagen habe man einfach still zusammengesessen. "Das hat etwas geholfen", sagt Schäfer.
Der verletzte Feuerwehrmann hat sich von den Unfallfolgen erholt und ist wieder im Dienst. Die Thalfanger Feuerwehrleute standen den Familien ihrer beiden verunglückten Kameraden zur Seite und halfen unter anderem bei verschiedenen Arbeiten in den Häusern.
Insgesamt hatten die 45 Aktiven der Thalfanger Feuerwehr, darunter vier Frauen, im vergangenen Jahr 70 Einsätze. Das waren 24 Einsätze mehr als 2009. Die Wehr rückte dabei 23 Mal zu Bränden aus, sechs Mal mehr als im Jahr zuvor. Außerdem leistete die Wehr 46 Mal technische Hilfe, zum Beispiel bei Unfällen sowie bei Unwettern. Alleine beim Sturm Xynthia am 28. Februar 2010 waren die Aktiven zehn Mal unterwegs, um Straßen zu räumen und weitere Schäden zu beseitigen.
Neue Gerätehalle wird gebaut


Die Bauarbeiten der neuen Gerätehalle begannen ebenfalls 2010. Vieles entsteht in Eigenleistung. Wehrführer Schäfer rechnet damit, dass das Gerätehaus in der zweiten Jahreshälfte fertig sein wird.
Nach Auskunft von Michael Suska, Büroleiter der Verbandsgemeinde Thalfang, wird das bei dem Unfall demolierte Fahrzeug ersetzt. Die Kosten für den neuen Wagen betragen voraussichtlich 210 000 Euro. Abzüglich der Landesförderung von 79 000 Euro und dem Restwert des verunglückten Fahrzeugs von 40 000 Euro, den die Versicherung zahlt, bleibt ein Rest von 91 000 Euro. Diese Summe teilen sich die VG und der Landkreis. Zudem wurde die Drehleiter der Thalfanger Feuerwehr für 4500 Euro repariert.
Am 28. und 29. Mai hat die Thalfanger Feuerwehr Tage der offenen Tür geplant. Damit verbunden ist ein Jubiläum - die Thalfanger Wehr feiert ihren 110. Geburtstag.

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