Einbahnstraße - Einzelhandel: Pro und Contra

WITTLICH. Ein altes Geschäftsviertel und ein zukünftiges "Quartier Francais" stehen in Wittlich zur Debatte. Wie die Stadträte zur Fußgängerzone in der Neustraße und zur Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandels im Konversionsgebiet stehen, können interessierte Wittlicher in der Sitzung am heutigen Donnerstag erfahren.

 Da geht es lang: Ob in Sachen Konversionsgebiet oder beim Thema Neustraße - wer wissen will, welche Richtung der Stadtrat einschlagen will, erhält Informationen aus erster Hand in der nächsten Sitzung.Foto: TV-Archiv/Sonja Sünnen

Da geht es lang: Ob in Sachen Konversionsgebiet oder beim Thema Neustraße - wer wissen will, welche Richtung der Stadtrat einschlagen will, erhält Informationen aus erster Hand in der nächsten Sitzung.Foto: TV-Archiv/Sonja Sünnen

Auf den Bänken im Alten Rathaus könnte es eng werden, deshalb tagt der Rat im Jugendheim St. Bernhard. Immerhin sind zwei Themen des öffentlichen Teils "Stadtgespräch": Denn die Idee, die Neustraße als Einbahnstraße für den Verkehr zu öffnen, und die Ansiedlungsvorhaben im Konversionsgebiet sorgen in privaten Runden, im Stadtmarketingverein, unter den Einzelhändlern und in Leserbriefen imTV für Pro-und-Contra-Debatten.Einzelhandelssituation tangiert beide Themen

Jetzt packt der Rat, der letztendlich gemeinsam mit der Verwaltung die Weichen für Wittlichs Zukunft zu stellen hat, die Dinge an. Das ältere Thema ist die Wittlicher Neustraße (derTV berichtete ausführlich). Es ist eng verknüpft mit der Situation des Einzelhandels, wobei die Positionen der Ratsfraktionen in Bezug auf die Öffnung der Straße für den Verkehr bislang nicht konsensfähig scheinen, wie es häufig auch bei anderen Wittlicher Themen der Fall ist. Ob die in den jeweiligen Fraktionssitzungen geführten Vorabdebatten, in die sich auch der Verein Wittlich Stadtmarketing eingeschaltet hat, zu neuen Erkenntnissen bei den Räten geführt haben, können die Zuhörer der Ratssitzung nun selbst verfolgen. Die Situation des Einzelhandels spielt dann ebenfalls eine Rolle, wenn es ums Konversionsgebiet geht. Dort steht die Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandelsbetriebs zu Debatte (derTV berichtete). Auch um die Diskussion zu versachlichen, wurde dazu im Juli 2004 eine Cima-Verträglichkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sie ist seit längeren auf den Internetseiten der Stadt für jeden frei zugänglich, der sich informieren will. Nun werden die Ergebnisse erstmals im Stadtrat offiziell vorgestellt und diskutiert. Johannes Krick, Diplom Geograph und Projektleiter bei der Cima Stadtmarketing GmbH mit Sitz in München, wird persönlich die Ergebnisse der Arbeit erläutern. Die Cima hat im Auftrag der Stadt bereits 2001 eine "Image- und Strukturuntersuchung” vorgenommen und war an der Erstellung des "Maßnahmenhandbuchs" für die Stadt beteiligt. Jetzt galt es für die Münchner Firma, die Auswirkungen zu prüfen, die die Umsiedlung des Edeka Centers von seinem bisherigen Standort an der Rommelsbach ins Konversionsgebiet mit einer zukünftigen Nettoverkaufsfläche von 3500 Quadratmetern zur Folge haben könnte. In den Unterlagen zur Stadtratssitzung wird betont, dass es sich um ausschließlich e i n e beabsichtigte Ansiedlung großflächigen Einzelhandels handelt. Die Stadt ist nach dem erfolgreichen Abschluss der Konversionsverhandlungen im Frühjahr vergangenen Jahres Eigentümer des früheren Kasernengeländes, das sie - getragen von Ratsbeschlüssen - für Wittlichs Zukunft vermarkten will. Mit dem Konversionsprojekt sind die Stadtwerke betraut.Neustraße und Edeka gleich zu Sitzungsbeginn

Die Cima ist in ihrem Gutachten zu dem Fazit gekommen, dass für das Ansiedlungsvorhaben E-Center "keine Gefährdung der Ziele des Landesentwicklungesprogramms sowie der Funktionsfähigkeit der anderen Standortlagen in Wittlich" festzustellen sei. Im Gutachten steht auch, dass "alle Ansiedlungen von Betrieben mit zentrenrelevanten Sortimenten aus Gründen der Sicherung der Funktionsfähigkeit der Wittlicher Standortlagen, insbesondere der Innenstadt, ausgeschlossen werden sollten". Die Stadtratssitzung am heutigen Donnerstag, 10. Februar, im Jugendheim St. Bernhard beginnt um 18 Uhr. Nach der Einwohnerfragestunde und Mitteilungen stehen dann bereits die Verkehrsführung in der Innenstadt (Neustraße) und die Verträglichkeitsstudie für das Konversionsgebiet (Edeka-Ansiedlung) auf der Tagesordnung. Anschließend geht es im weiteren öffentlichen Teil unter anderem noch um das Thema "Kriminalpräventives Forum in der Stadt Wittlich" sowie um die "Aussiedlerintegration im Stadtteil Bombogen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort