Erneuter Kampf um Mandat

Wittlich · Elfriede Meurer und Fritz Kohl wollen erneut dasselbe: Beide bewerben sich wie bereits 2005 für die CDU um das Direktmandat im Wahlkreis 22 (Wittlich). Die Mitglieder der Partei entscheiden am 14. Juni, ob sie wieder die Landtagsabgeordnete oder den Herausforderer ins Rennen schicken.

Vorsorglich wird der Saal im Wittlicher Jugendheim St. Bernhard so hergerichtet, dass am 14. Juni bis zu 500 Menschen Platz haben.

Denn an diesem Tag kürt die CDU ihren Bewerber um das Direktmandat im Wahlkreis 22. Mit einem großen Andrang rechnen die Christdemokraten, weil der Wittlicher Stadtverband die Wittlicher Landtagsabgeordnete Elfriede Meurer und der Gemeindeverband Wittlich-Land Fritz Kohl aus Bruch ins Rennen schickt. Eine ähnliche Konstellation gab es bereits 2005. Damals bewarb sich als Dritter im Bunde noch Hubert Thönes (Wittlich) - und 312 Parteimitglieder kamen zur entscheidenden Versammlung. Und eine ähnliche Konstellation gibt es im benachbarten Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort fordert Christdemokratin Mathilde Weinandy ihren Parteifreund Michael Billen heraus, der derzeit das Direktmandat innehat.

Für Elfriede Meurer ist es "ein ganz normaler demokratischer Vorgang", dass sich zwei Bewerber zu Wahl stellen. Die 52-Jährige sitzt seit 2001 im rheinland-pfälzischen Landtag. Sie rückte damals für den verstorbenen Johannes Berg nach. "Ich bin zuversichtlich, was die Entscheidung angeht", sagt Meurer.

Herausforderer Fritz Kohl will es noch einmal wissen, weil "wir mehr Präsenz in Mainz brauchen." Der Vorsitzende des Gemeindeverbands Wittlich-Land und seine Parteifreunde haben eine Unzufriedenheit mit der Arbeit Meurers ausgemacht.

Dies sei der Grund, warum der Vorstand des Gemeindeverbands, die Mitglieder der Fraktion im VG-Rat sowie die CDU-Ortsbürgermeister für seine Kandidatur stimmten. In der VG hat die CDU 320 Mitglieder.

Reinhold Westhöfer, Chef des Stadtverbands Wittlich mit 235 Mitgliedern, sieht der Herausforderung ebenfalls gelassen entgegen. "Sie macht ihre Arbeit gut", sagt er über Elfriede Meurer.

Für sie hätten sich bei einer Mitgliederversammlung alle Anwesenden ausgesprochen (der TV berichtete).

Der Wahlkreis 22 besteht jedoch nicht allein aus der Stadt und der VG Wittlich Land, sondern umfasst auch die Verbandsgemeinden Manderscheid und Kröv-Bausendorf. 120 Christdemokraten hat der Kröv-Bausendorfer CDU-Gemeindeverband.

Dessen Vorsitzender Peter Tries geht davon aus, dass eine Mehrheit der Parteimitglieder für die Landtagsabgeordnete votieren wird. "Wir sind mit Frau Meurer gut gefahren", ist Tries' persönliche Auffassung. Eine Empfehlung auf Ebene des Gemeindeverbands gebe es nicht.

Ähnlich sieht es in der Verbandsgemeinde Manderscheid aus (112 Parteimitglieder). Der stellvertretende Gemeindeverbandsvorsitzende, Günter Schneider, sagt, dass Kohl lange mit seiner Bewerbung hinter dem Berg gehalten habe. Innerhalb des Verbands habe es keine Diskussion darüber gegeben, welcher Kandidat unterstützt werden soll. Schneider geht davon aus, dass Meurer allein schon deshalb Vorteile hat, weil sie die Arbeit im Landtag kennt.

Die Wahl des Bewerbers um das Direktmandat für den Wahlkreis Wittlich findet am Montag, 14. Juni, 20 Uhr, im Jugendheim St. Bernhard in Wittlich statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort