Normales Fahrgeschäft oder Tierquälerei? Die Sicht der Volksfreund-Leser zu dieser Frage ist eindeutig: Fahrgeschäfte mit Ponys, die immerzu im Kreis laufen, sollte es auf dem Rummelplatz der Säubrenner-Kirmes in Wittlich nicht geben.

Allein via Facebook hat der Artikel, in dem über die Online-Petition gegen das Pony-Reitangebot berichtet wird, bis Freitagmittag, also binnen 21 Stunden, rund 70.000 Menschen erreicht. Mehr als 330 Leser haben den Beitrag kommentiert und fast alle sprechen sich für ein Verbot aus. An einer Online-Umfrage des Trierischen Volksfreund haben sich 340 Leser beteiligt. 77 Prozent von ihnen sind gegen das Ponykarussell.

Auch die Tierschutzorganisation Peta hat sich inzwischen zu Wort gemeldet und an Bürgermeister Joachim Rodenkirch appeliert, das Pony-Karussell bei der Kirmes nicht mehr zuzulassen. "Ponys sind empfindsame Lebewesen - für sie ist es alles andere als ein Spaß, den ganzen Tag in einem Ponykarussell zu laufen", erklärt Peter Höffken, Fachreferent bei Peta.

Die Zahl der Unterzeichner der Online-Petition ist im Laufe des Freitags auf mehr als 1800 angewachsen. Auch diese Zahl wird jedoch vermutlich nichts am Angebot auf dem Rummelplatz ändern. Denn - wie berichtet - hat eine Online-Petition nach Auffassung der Stadt keine rechtliche Wirkung. Stadtsprecher Jan Mußweiler hatte dazu bereits am Donnerstag erklärt: "Die Gemeindeordnung sieht für einen solchen Fall den Einwohnerantrag vor, auch wenn die Vergabe von Standplätzen an der Säubrennerkirmes grundsätzlich keine Angelegenheit des Stadtrats ist."

Ponykarussells sorgen seit Jahren immer wieder für Auseinandersetzungen. In der Region hatte es zuletzt im Frühjahr eine Online-Petition gegen ein solches Fahrgeschäft im Messepark gegeben. Auch diese hatte am Ende keine Konsequenzen. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Peta fand 2015 heraus, dass sich knapp 60 Prozent der Deutschen gegen Pony-Karussells auf Jahrmärkten aussprechen.