Gutenthal. Der Morbacher Gemeinderat hat der Schließung der Grundschule Gutenthal zugestimmt. Jetzt stellt die Morbacher Verwaltung einen entsprechenden Antrag an die Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) in Trier. Stimmt diese zu, dann besuchen die Kinder aus Gutenthal, Hunolstein, Odert und Weiperath ab dem kommenden Schuljahr die Grundschule in Morscheid-Riedenburg.
Bürgermeister Andreas Hackethal hat dem Gremium nochmals die Beweggründe für diese Entscheidung erläutert. Die Schülerzahlen seien seit Jahren rückläufig. Im kommenden Schuljahr würden es nur noch 20 Kinder sein. Vor wenigen Jahren seien es noch 40 Jungen und Mädchen gewesen.
Die Konsequenz wäre: Alle vier Schuljahre müssten dann in einer Klasse unterrichtet werden. "Das sind keine Voraussetzungen. Das Wohl der Kinder sollte im Vordergrund stehen", sagte der Bürgermeister.
Zudem weist die Verwaltung auf die anstehenden Kosten in der Gutenthaler Schule hin: Für Sanierung und Brandschutz müssten 380 000 Euro investiert werden.
Lorenz Gemmel, Ortsvorsteher von Gutenthal, bedauert die Entscheidung. Als Vorsteher und als Vater sage er, einerseits sei kein angemessener Unterricht möglich, aber es bedeute auch einen Verlust. Er betont, dass der Gutenthaler Ortsbeirat der Schließung nicht zugestimmt hat.
Die Sprecher der anderen Parteien, wie Jürgen Jakobs von der CDU, äußerten Verständnis, aber es sei im Sinne der Kinder die beste Entscheidung. Zudem werde die Grundschule in Morscheid-Riedenburg durch die hinzu kommenden Kinder gestärkt.
"Wir waren froh, dass unsere Kinder nicht weit fahren mussten, müssen uns aber den Gegebenheiten fügen", sagt Willi Feilen von der FWM, der auch Ortsvorsteher in Weiperath ist. Die Entscheidung tue weh, sagte Theo Wagner. Aber man spüre eben die Folgen des demographischen Wandels. Eine "Zwergschule" könne zudem von der Ausstattung her mit anderen Schulen nicht konkurrieren. cst