Junge Kreative auf der Erfolgsspur

Die Gewinner des Kulturpreises im Landkreis Bernkastel-Wittlich sind die Kindertagesstätten Wengerohr und Lüxem, Buchautor Stefan Gemmel (Morbach), Künstlerin Julia Benz (Wittlich) und Pianist Philipp Vitkov (Bernkastel-Kues). Bei einer unterhaltsamen Feier haben sie die Auszechnungen entgegengenommen.

 Landrätin Beate Läsch-Weber übergibt einen Kulturförderpreis an den jungen Pianisten Philipp Vitkov, dahinter die Kulturpreisträger Julia Benz (rechts) und Stefan Gemmel (Mitte), neben ihm Jurymitglied Abt Bruno Fromme (Kloster Himmerod), TV-Foto: Erich Gerten

Landrätin Beate Läsch-Weber übergibt einen Kulturförderpreis an den jungen Pianisten Philipp Vitkov, dahinter die Kulturpreisträger Julia Benz (rechts) und Stefan Gemmel (Mitte), neben ihm Jurymitglied Abt Bruno Fromme (Kloster Himmerod), TV-Foto: Erich Gerten

Wittlich. (ger) Bei der Verleihung der Kulturpreise des Landkreises Bernkastel-Wittlich mit mehr als 100 Gästen am Freitagabend im Foyer des Kreishauses war spürbar: Die Preisträger stehen auf dem Boden der Tatsachen, aber sind ebenso offen für Träumereien, Neues und Visionen. Auch deswegen war die Preisverleihung lebendig, informativ und unterhaltsam.

Der 40-jährige Stefan Gemmel (Morbach) erhielt aus der Hand von Landrätin Beate Läsch-Weber den mit 3000 Euro dotierten Kulturpreis für herausragende Leistungen und überregionale Bedeutung als Kinder- und Jugendbuchautor. Seine Werke wurden bisher in 16 Sprachen übersetzt. Laudatorin Eva-Maria Reuther hob zudem die literarische Nachwuchsförderung Gemmels durch Schreibwerkstätten in ganz Deutschland hervor. Auf die Frage des TV, ob der gelernte Heil- und Erziehungspfleger mit diesem Erfolg gerechnet habe, kommt ein klares "Nee, überhaupt nicht. Der kam nach und nach." Er habe als Hobby geschrieben, manchmal auch um Gefühle zu verarbeiten.

Am liebsten reich und berühmt werden



Die 25-jährige Wittlicherin Julia Benz erhielt für ihre Gemälde den Kulturförderpreis, weil sie trotz ihres jungen Alters bereits eine bemerkenswert eigenständige Position vertrete und zudem überzeugend und dabei originell ihre Bildgedanken formuliere. Bei ihren Zielen zeigt sie sich träumerisch und realistisch zugleich: "Am liebsten würde ich reich und berühmt werden. Aber Nahziel ist, auf der ,art cologne' und der ,art fair' in Köln auszustellen."

Realist und Visionär ist auch der erst 13 Jahre junge Ausnahmepianist Philipp Vitkov, der für seine Fähigkeiten am Klavier ebenfalls mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet wurde. Er sagte dem TV, dass er "zuerst mal den Leuten, auch Touristen, an der Mosel die Schönheit der Mosel mit meiner Musik" zeigen will. Die Frage, ob das "Goldstück", Zitat Laudator Hermann Lewen, später gerne mal auf Welttournee gehen will, beantwortete der am Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar lernende Junge mit einem eindeutigen Ja. Vitkov und Benz teilen sich das Preisgeld von 2000 Euro.

"Malen macht fröhlich", meinten Kinder der Kindertagesstätte Wengerohr, als sie ihr Kunstprojekt "Unsere bunte Farbenwelt" mit Bildern und künstlerisch gestalteten Streichholzschachteln vorstellten. Sie erhielten ebenso wie die Kita Lüxem einen mit 1000 Euro dotierten Projektsonderpreis. In einer Power-Pont-Präsentation stellten die Lüxemer ihr Projekt "Keine Angst vor Mona Lisa - Kinder entdecken Kunst" vor. Extra Die Arbeiten der Künstlerin Julia Benz sind bis 19. November im Kreishaus zu sehen. Die gegenständlich-figurativen, teils großformatigen und farbenfrohen Gemälde sind ausdrucksstark. Manchmal provozieren sie auch, wie der fettleibige Mann. Julia Benz formuliert ihre Bildgedanken frisch und kraftvoll, mitunter frech, auf jeden Fall witzig und oftmals in leuchtenden Farben. In ihren Gemälden tauchen jede Menge Hinweise auf Techniken und Ausdrucksmittel der Moderne auf, wie spontane Farbverläufe und Raster des photographischen Realismus. Aber sie nutzt auch die alte Kompositionstradition des Bildes im Bild. (ger)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort