Mehr Übungsflüge und sechs neue Tornados für Büchel

Büchel · Das Jagdbombergeschwader (JaboG) 33 rüstet um: Bis zum Jahr 2016 wird der Gesamtbestand der 44 Tornados auf dem Fliegerhorst Büchel (Kreis Cochem-Zell) erneuert. Über sechs der sogenannten ASST-A3-Tornados verfügt das Jabo bereits jetzt. Sie haben verbesserte Flugeigenschaften und können mit den Kampfflugzeugen der Nato-Bündnispartner vernetzt werden.

Büchel. Das Jagdbombergeschwader rechnet sich aus, dass nicht nur die Lebensdauer des in die Jahre gekommenen Waffensystems aufgrund der Modernisierung verlängert wird. Letztere soll auch den Fliegerhorst überlebensfähig machen. "Diese Weiterentwicklung wird die Einsatzfähigkeit des Verbands bis weit in das nächste Jahrzehnt sicherstellen", sagte der Kommodore, Oberstleutnant Andreas Korb, während des Neujahrsempfangs der Bundeswehr in Cochem-Brauheck. Korb sprach im Übrigen organisatorische Veränderungen auf dem Fliegerhorst an und sparte nicht mit Kritik an seinem Dienstherrn. So sei im vorigen Jahr mit 3800 Flugstunden für das Jabo ein Tiefststand erreicht worden. Korb bezeichnete dies als "eine erhebliche Einschränkung" für den Betrieb eines fliegenden Kampfverbands.
Kritik am Dienstherrn


Man habe 2012 auf aufwendige Auslandskommandos verzichtet, um sich im Wesentlichen auf die Aus- und Weiterbildung der Luftfahrzeugbesatzungen am Heimatplatz konzentrieren zu können. Eine taktische Ausbildung sei aufgrund der Stundenkürzung kaum mehr möglich gewesen. Oftmals habe "der reine Erhalt der Fluglizenz" im Vordergrund gestanden, erläuterte der Kommodore.
Dem Geschwader erscheint jedoch ein Silberstreif am Horizont: Für dieses Jahr sind 1500 Flugstunden mehr eingeplant. Damit könne man eine taktische Ausbildung "gezielt vorantreiben". Für junge Piloten bedeute dies, dass sie schneller eine taktische Erstbefähigung erreichen.
Auf dem Fliegerhorst selbst ändert sich zum 1. April einiges. Im Zuge der Bundeswehrstrukturreform werden die Nachschubstaffel und die KFZ-Staffel zur Nachschub- und Transportstaffel zusammengelegt. Aufgegeben wird die eigene Wetterberatung zugunsten einer zentralen Stelle für die Jetverbände innerhalb der Luftwaffe. Und die Flugplatzfeuerwehr ist künftig dem Bundesamt für Infrastruktur unterstellt.
Vorgezogen auf den 1. Juli wird der Wegfall einer Ebene der Führungsstruktur der Luftwaffe. Drei Luftwaffendivisionen, darunter die für Büchel zuständige in Birkenfeld, werden aufgelöst und einer neuen Kommandoebene zugeschlagen. Mit anderen Verbänden wird das JaboG 33 jetzt als "taktisches Luftwaffengeschwader" firmieren. Das Bücheler JaboG werde, so Korb, "an diesem Standort weiterhin bestehen" bleiben.
Korb selbst wird in wenigen Tagen einen Einsatz in der afghanischen Hauptstadt Kabul beginnen. Dort soll der Führungsoffizier die Übergabe der Verantwortung für die vier großen Flughäfen des Landes in afghanische Hände einleiten. Die Mission der Internationalen Sicherheits- und Hilfstruppe (Isaf), die seit zehn Jahren die Flughäfen unter ihre Fittiche genommen hat, endet am 31. Dezember 2014.
"Das bedeutet jedoch bei Weitem nicht das Ende des internationalen Engagements in Afghanistan", stellte Korb klar. Folge-missionen würden zurzeit auf Hochtouren geplant, auch auf militärischem Gebiet müssten die einheimischen Streitkräfte weiterhin von der Nato unterstützt werden. bros
Extra

Der Fliegerhorst Büchel ist ein Militärflugplatz der deutschen Luftwaffe. Der Fliegerhorst liegt bei Büchel im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz und dient dem Jagdbombergeschwader 33 (JaboG 33) als Basis. Mit seinen 2500 Beschäftigten ist das Jagdbombergeschwader 33 der größte Arbeitgeber im Kreis Cochem-Zell. Viele der Beschäftigten pendeln aus dem Landkreis Vulkaneifel ein. red

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