Neuer Weg verbindet kulturhistorische Perlen

Wandern ist ein Freizeitvergnügen mit großen Zuwachsraten. Auch in der Verbandsgemeinde Kirchberg will man an dem Boom partizipieren. Im idyllischen Hahnenbachtal soll ein Premiumwanderweg entstehen.

Woppenroth. (WD) Im Dunstkreis des Soonwaldsteigs, der nach vielen Querelen im Frühjahr 2009 fertig sein soll, sind mehrere Extratouren geplant. Die Touristikmanager sprechen von "Traumschleifen". In Kooperation der Verbandsgemeinden Kirchberg und Rhaunen mit der Naheland- und der Hunsrück-Touristik wird im Hahnenbachtal ein 13,4 Kilometer langer Preminum-Wanderweg entstehen. Die Verbindung von unberührter Natur und kulturhistorischen Glanzstücken soll viele Wanderer an die Ufer des Hahnenbachs locken. Wegen der besonderen Flora und Fauna steht diese Naturlandschaft als FFH-Gebiet unter besonderem europäischen Schutz.

Weitere Attraktionen sind die sagenumwobene Hellkirche, die mittelalterliche Ruine Schmidtburg und die darüber gelegene keltische Altburg. Im Besucherbergwerk "Herrenberg" kann man den mühsamen Schieferabbau unter Tage erleben. Immer wieder gibt es tiefe Einblicke ins Tal und weite Aussichten in die Umgebung. Im Forellenhof Reinhardsmühle können die Wanderer schon jetzt gepflegt einkehren.

Bis zur Einweihung der "Traumschleife" im Frühjahr 2010 ist noch viel zu tun. In Ergänzung zu den bisherigen Wegen müssen noch einige Pfade angelegt werden. Die Eingriffe in die Natur sollen so schonend wie möglich erfolgen. Keine Schottersteine, geschweige denn Teer oder betonierte Wirtschaftswege sind angesagt. Am besten läuft es sich auf Wiesen, Waldwegen oder quer durchs Moos. Weitere gastronomische Betriebe mit Übernachtungsmöglichkeiten in angemessener Qualität, einer Speisekarte mit regionalen Spezialitäten und einem Wellnessbereich müssen gefunden werden. Mehr Orientierungssicherheit bringt ein dichtes Markierungs- und Beschilderungskonzept. Auf bequemen Ruhebänken und Sitzgruppen sowie in Schutzhütten sollen die Wanderer während ihrer Tour die Landschaft genießen und sich erholen können.

Ursprung und Geschichte liegen völlig im Dunkeln



Während die Schmidtburg und die rekonstruierte keltische Altburg in einem guten Zustand sind, muss die verbliebene Bausubstanz der Hellkirche gesichert werden. Die Ruine in der Gemarkung Woppenroth liegt ein wenig abseits auf einem Bergsporn, gut 60 Meter über dem Tal. Das bis zu eineinhalb Meter dicke Mauerwerk ragt an drei Seiten aus dem Boden. Ein gotisches Rundbogenfenster ist noch gut erhalten. Von hier aus bietet sich ein wunderbarer Blick in das Hahnenbachtal. Ursprung und Geschichte des Bauwerks liegen völlig im Dunkeln. Ob es sich hier tatsächlich um eine Kirche oder Kapelle handelt - wie im Volksmund überliefert -, bezweifeln viele Historiker. Als zentrale Kirche für die umliegenden Dörfer war sie mit rund 20 Quadratmetern viel zu klein. Archäologische Untersuchungen haben bisher nicht stattgefunden. Dringend notwendig ist allerdings eine Sicherung der maroden Mauern. Eine Bestandsaufnahme wurde gemeinsam mit dem Denkmalamt gemacht. Auf 80 000 Euro sind die Kosten für die Sanierung veranschlagt.

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