Nicht nur den Radfahrern droht Ungemach

"Happy Mosel" ist 2009 letzter Tag eines langen Wochenendes. Die Polizei befürchtet ein Chaos bei der Abreise der Kurzurlauber. Sie sieht Gastgeber und Tourist-Informationen in der Verantwortung.

Bernkastel-Kues. Am 7. Juni ist in Rheinland-Pfalz Kommunal- und Europawahl. Was das mit dem autofreien Sonntag "Happy Mosel" zu tun hat? Ursprünglich sollte das Freizeitvergnügen ebenfalls an diesem Tag über die Bühne gehen. Da aber Probleme beim Wahlablauf befürchtet wurden, kam es zur Verlegung von "Happy Mosel" auf den 3. Mai.

Aber auch dieser Tag birgt ein Problem. Er ist wegen des Feiertags 1. Mai (Freitag) der letzte Tag eines langen Wochenendes. Viele Menschen werden es zu einem Kurzurlaub an der Mosel nutzen und am 3. Mai die Heimreise antreten.

Da wegen "Happy Mosel" die Hauptdurchgangsstraßen an der Mosel von 9 bis 19 Uhr gesperrt sind, könnten diejenigen ein Problem bekommen, die das Moseltal nicht vor 9 Uhr verlassen haben. "Ich befürchte, dass wir dieses Jahr trotz der Sperrung ein nie gekanntes Fahrzeugaufkommen erleben werden", sagt Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Ganz abgesehen davon, dass den Radfahrern Ungemach drohe. Das Problem trat auch in der Vergangenheit auf — allerdings in kleinem Rahmen. Kaspar berichtet von jeweils etwa 25 Autofahrern, die auf der Strecke angetroffen wurden und mit einem Verwarnungsgeld von 15 Euro belegt wurden. Die Fahrer hätten von der Straßensperrung gewusst und auch nach Ausweichstrecken gesucht. Die meisten von ihnen hätten angegeben, längere Zeit auf Weinbergs- und Feldwegen unterwegs gewesen zu sein, ohne richtig weiter zu kommen, berichtet Kaspar. Danach seien sie entnervt auf die gesperrte Strecke gefahren.

Bei den Verkehrsämtern in der Region weiß man um die Problematik. "Das ist ein starkes Wochenende", berichtet Barbara Jakobs (Mosel-Gäste-Zentrum Bernkastel-Kues). Man werde die Gäste, die bei der Tourist-Info buchen, sowie die Gastgeber auf die Problematik hinweisen.

Ähnliches wird aus Neumagen-Dhron, Traben-Trarbach und Zeltingen-Rachtig berichtet. Die Verantwortlichen weisen gleichzeitig darauf hin, dass es von allen Orten Abfahrtsmöglichkeiten gebe. Gleichwohl könne es zu Problemen kommen, weil nicht jeder Gast die (Schleich-)Wege kenne.

"Wir appellieren an die Betriebe, dass sie den Gästen helfen. Das ist ihre Pflicht", sagt Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Moselland-Touristik, Veranstalter von "Happy Mosel".

In der Vergangenheit hat es die Polizei nicht gerne gesehen, wenn Weinbergs- und Waldwege als Ausweichstrecke genutzt wurden. Dieses Jahr weist Helmut Kaspar explizit auf diese Möglichkeit hin.

Und er appelliert an die in den meisten Fällen ortskundigen Gastgeber, sich als Wegweiser zu betätigen. "Sie sollten ihren abreisenden Gästen sagen: Schließt euch zusammen und fahrt mir nach."

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