Realistische Einblicke in die Berufswelt

Um Jugendlichen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich Gedanken über ihre Berufswahl zu machen, bietet das Überbetriebliche Ausbildungszentrum spezielle Kurse an. Eine Gruppe von Achtklässlern hat jetzt ihre Teilnahmezertifikate erhalten.

Wittlich. (red) Popsänger, Modedesigner oder Walschützer - ein typischer Auszug aus Berufswünschen 13-jähriger Schüler. Geprägt durch die Medien oder Vorlieben spiegeln diese Vorstellungen jedoch nicht die Gegebenheiten und Anforderungen des regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarktes wider.

Bereits frühzeitig bietet daher das Projekt der vertieften Berufsorientierung des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums (ÜAZ) Wittlich Siebtklässlern die Möglichkeit, eine realistische Berufswahl unter besonderer Berücksichtigung des regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarktes zu treffen. Finanziert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie der Bundesagentur für Arbeit soll das Projekt Haupt- und Förderschülern mit Migrationshintergrund, Schülern mit besonderem Förderbedarf und Mädchen mit engem Berufswahlspektrum die Möglichkeit geben, planvoll bei der Auswahl des zukünftigen Berufes vorzugehen.

Besuchstermine meist Chefsache



Bei Besuchen vor Ort erhielten die Schüler realistische Einblicke in die Berufswelt. Welchen Stellenwert die Zielsetzung des Projekts bei den örtlichen Betrieben hat, zeigt deren Bereitschaft, den Projektteilnehmern die Türen für eine Betriebserkundung zu öffnen. Dabei waren diese Termine stets Chefsache: So ließen die Betriebsleiter, -inhaber oder Ausbildungsleiter es sich nicht nehmen, die Projektteilnehmer persönlich durch die Fertigungshallen, Büros, Backstuben oder Abteilungen ihrer Betriebe zu führen und standen als kompetente Ansprechpartner in Sachen Ausbildung zur Verfügung. Der Geschäftsführer des ÜAZ-Wittlich, Hartmut Weber, betont: "Seitens der Ausbildungsbetriebe wird dieses Projekt als Chance gesehen, durch gezielte, frühzeitige Information und Vorbereitung Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. Zudem bereitet es immer mehr Ausbildungsbetrieben Probleme, bedingt durch steigende Anforderungen in der beruflichen Ausbildung, geeignete Auszubildende zu finden. Diese Tatsache vor Ort zu erfahren, ist für manchen zukünftigen Ausbildungsbewerber häufig die Initialzündung, die verbleibende Schulzeit zu nutzen, um Leistungen zu verbessern und Schlüsselkompetenzen zu vertiefen." Mit der Übergabe der Teilnahmezertifikate endete für die Schülerinnen und Schüler der jetzt achten Klassen der Liesertal-Schule und der Realschule plus in Salmtal der Ausflug in den Beruf.

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