Sein Herz glüht für die Feuerwehr

Dhronecken · Im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung hat die Freiwillige Feuerwehr Dhronecken die Verdienste von Wehrführer Detlef Jochem gewürdigt. Der Ortsbürgermeister ist seit mehr als 30 Jahren Wehrführer und damit der dienstälteste in der Verbandsgemeinde.

Für gewisse Daten braucht Detlef Jochem nicht in Unterlagen zu stöbern. "Am 1. September 1973 bin ich der Freiwilligen Feuerwehr Dhronecken beigetreten und am 26. März 1980 wurde ich zum Wehrführer ernannt." Das Herz des Hauptbrandmeisters und stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes schlägt seit jeher für die Feuerwehr. Für sie schaufelte sich der 53-jährige Finanzwirt und Ortsbürgermeister immer wieder Zeit frei. Dass die Familie darüber nicht zu kurz kam, beweisen seine beiden erwachsenen Kinder, die ebenfalls passionierte Feuerwehrleute sind.

Beim Blick auf drei Jahrzehnte als Wehrführer denkt Jochem, seit 2010 wie berichtet Träger des goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichens am Bande, zuallererst an Bauprojekte. Das jüngste war die Einweihung des Feuerwehrhausanbaus im Sommer 2007. Damals erhielt die Wehr auch einen neuen Tragkraftspritzenanhänger. Für die derzeit 16 Aktiven war das nicht die erste Aktion dieser Art. Das 1990 eingeweihte Gebäude hatten sie zwischenzeitlich auch schon mal umgebaut.

Um solche Projekte in einem Ort wie Dhronecken mit 126 Bürgern zu stemmen, braucht es laut Jochem viel Rückhalt - für ihn ein entscheidender Antrieb. Denn als Wehrführer musste er auch schwere Schicksalsschläge verkraften.

Binnen zweier Jahre starben drei Feuerwehrkameraden. Zwei Brüder kamen bei Verkehrsunfällen 1981 und 1983 ums Leben, der Dritte 1981 bei einem Arbeitsunfall. "Das hat mich und die ganze Wehr sehr mitgenommen." Als jüngstes tragisches Ereignis in der "Feuerwehrfamilie" nennt er den sich demnächst jährenden tödlichen Unfall des Thalfangers Thomas Borgsmüller.

Einen persönlichen Tiefpunkt erlebte Jochem, als er nach 16 Jahren als stellvertretender Wehrleiter 2001 nicht Chef der Thalfanger Wehren wurde. Nach mehreren Patt-Wahlgängen hatte das Los entschieden.

Besondere Herausforderungen für die Aktiven waren Einsätze bei Hochwasser, wovon der Ort selbst betroffen ist, sowie ein Hangrutsch in Gräfendhron. Als wertvolle Stütze bezeichnet Jochem den Förderverein mit 83 Mitgliedern. Ohne ihn wäre der Anbau nicht möglich gewesen. Die Mitglieder hätten mehr als 22 000 Euro beigesteuert und 1500 Arbeitsstunden geleistet. Eine solche Unterstützung würde er sich auch für die Aktiven wünschen, die eine 1908 begründete Tradition fortführen. "Es wäre nicht schlecht, wenn die Dorfjugend wieder den Weg in die Feuerwehr finden würde."

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