Störchen gefällt es in Kinderbeuern

Kinderbeuern · Gibt es bald wieder Störche im Alftal und in der Wittlicher Senke? Die Chancen stehen gut, denn in den vergangenen Wochen wurde über ein Dutzend dieser imposanten Vögel gesichtet. In Kinderbeuern hat sich ein Storchenpaar sogar mehrmals auf einem speziell angelegten Nistplatz niedergelassen.

 Zwei Jungstörche haben sich auf dem ehemaligen Strommast im Garten von Gerhard Nordhausen niedergelassen. Auf der Mastspitze befindet sich eine Nisthilfe. Foto: Dietmar Schon

Zwei Jungstörche haben sich auf dem ehemaligen Strommast im Garten von Gerhard Nordhausen niedergelassen. Auf der Mastspitze befindet sich eine Nisthilfe. Foto: Dietmar Schon

Kinderbeuern. Für Gerhard Nordhausen aus Kinderbeuern war der 13. April ein ganz besonderer Tag. Morgens um 10.30 Uhr hatte sich ein junges Storchenpaar auf einem Mast in seinem Garten niedergelassen. "Fast eine Stunde blieben die Störche dort. Das war schon ein tolles Erlebnis", sagte der 76-Jährige. Nordhausen liebt diese Vögel, die in unserer Region kaum noch vorkommen, und er versucht alles, damit sie wieder heimisch werden.
In seinem Garten befand sich bis vor einem Jahr ein hoher Strommast. Das RWE wollte den Mast abmontieren, doch Nordhausen überzeugte die Mitarbeiter des Stromkonzerns, den Mast stehen zu lassen. Lediglich die Spitze sägten die Techniker ab. Der frühere Bundesbahnbeamte ließ auf dem Mast für knapp 1000 Euro eine Nisthilfe für Störche bauen. Der Stahlkorb hat einen Durchmesser von 1,50 Meter, der Boden ist mit einem Geflecht von Ästen bedeckt. Einige Meter vor dem Mast hat Nordhausen zwei Storchattrappen aus Plastik aufgestellt.
Eine Gruppe von 15 Weißstörchen wurde Mitte April im Alftal gesichtet. Zwei Jungstörchen gefiel die Nisthilfe in Nordhausens Garten offenbar so gut, dass sie sich dort mehrmals niederließen und das Terrain begutachteten. Nordhausen hofft nun auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr, wenn die Jungstörche geschlechtsreif sind und dann ihre Nachkommen in seinem Nistplatz aufziehen. Ein Storchenpaar bleibt in der Regel seinem Horst genannten Nistplatz über Jahrzehnte treu.
Hildegard Bourassin aus Wittlich freut sich über die mögliche Wiederansiedlung der Störche in Kinderbeuern. Sie hofft, dass auch in der Wittlicher Senke bald Störche heimisch werden.
Im Januar 2010 hatte sie zu einer Informationsveranstaltung nach Bombogen eingeladen. Viele Bombogener können sich noch gut daran erinnern, dass in den 50er Jahren in der Maximinstraße Weißstörche nisteten und brüteten.
In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Störche auf ihrer Reise durch die Region gesichtet.
Ein Experte vom Verein "Aktion Pfalzstorch" sagte seinerzeit auf der Informationsveranstaltung: "Die Chancen, Meister Adebar hier wieder einzubürgern, stehen in diesem Gelände sehr gut."
Weißstörche sind etwa 80 bis 100 Zentimeter lang und haben eine Flügelspannweite von etwa 200 bis 220 Zentimetern. Sie ernähren sich ausschließlich von Kleintieren wie Regenwürmern, Insekten, Fröschen, Mäusen, Fischen und auch Aas. Der Weißstorch nistet auf Felsvorsprüngen, Bäumen, Gebäuden und Strommasten. Er besiedelt offene und halb offene Landschaften. Er ist ein Zugvogel, der jedes Jahr lange Strecken zwischen seinen Brutquartieren in Europa und seinen Winterquartieren in Afrika südlich der Sahara zurücklegt. Quelle: Wikipedia

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