Zurück zu den Wurzeln

BERNKASTEL-KUES. Wolfgang Becker übernimmt in einer Zeit des Umbruchs die Leitung des Vermessungs- und Katasteramtes Bernkastel-Kues. Er kehrt damit dorthin zurück, wo er erste Berufserfahrung sammelte.

Zurück zu den Wurzeln: Für Wolfgang Becker schließt sich der Kreis. Als Abiturient absolvierte er vor dem Studium ein Praktikum beim Katasteramt in Bernkastel-Kues. Mehr als drei Jahrzehnte später kehrt er als neuer Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes nach Bernkastel-Kues zurück. "Ein Ort, der mir nicht ganz unsympathisch ist", sagte er lächelnd. Schließlich zog der gebürtige Idar-Obersteiner als kleiner Junge mit seinen Eltern nach Bernkastel-Kues, wo er seine Jugend verbrachte und das Abitur machte. Nach dem Studium der Geodäsie ging der junge Diplom-Ingenieur quasi auf Wanderschaft durch Rheinland-Pfalz. Zuletzt, seit 1990, war er Leiter des Katasteramtes in Simmern. Er sei zwar kein Moselaner von Geburt, aber vom Bekenntnis her, sagt er. Deshalb sei es ihm auch nicht schwer gefallen, sich auf die in Bernkastel-Kues frei werdende Stelle zu bewerben. Becker habe sich ein breites und tief gehendes Fachwissen angeeignet und weise viel Führungserfahrung auf, sagte Roger Lewentz, Staatssekretär im Mainzer Ministerium des Inneren und für Sport bei der Amtseinführung. Beckers Amtsantritt fällt in keine leichte Zeit. Wie berichtet, wird die Wittlicher Außenstelle der Behörde aufgelöst. Die Arbeit wird voraussichtlich innerhalb der nächsten beiden Jahre in Bernkastel-Kues konzentriert, wo nur noch die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Diese Zusammenlegung sei Teil einer 1998 eingeleiteten landesweiten Reform. In deren Rahmen soll die Zahl der Dienststellen der Vermessungs- und Katasterämter von 42 auf 20 verringert werden. Die Erfahrung, so Lewentz, habe gezeigt, "dass es effektiver und ökonomischer ist, die Aufgaben an einer Stelle wahrzunehmen und in einem Dienstort zu konzentrieren". Der anstehende Wechsel nach Bernkastel-Kues gefalle den Wittlichern nicht, gab Personalrats-Vorsitzender Hans-Georg Teusch zu. "Die Entscheidung ist aber so gefallen, und wir werden uns diesem Prozess stellen", fügte er an. Und die Kolleginnen und Kollegen seien bereit, diesen weiteren Schritt mitzugehen, wenn der neue Leiter motivierend und zielgerichtet die Geschicke lenke. Dazu sei er bereit, sagte Becker, der in Zukunft für knapp 60 Mitarbeiter verantwortlich ist. Er sage seine Meinung und erwarte dies auch von den Mitarbeitern. "Das Prinzip der offenen Tür wird mein Anliegen sein", sagte er. Als Geschenk erhielt Becker von Teusch einen von allen Mitarbeitern unterschriebenen Vermessungsstab, eine so genannte Fluchtstange. Für die Politik gratulierte Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, dem neuen Behördenleiter. "Sie kommen in einer Phase des Umbruchs. Deshalb sind sie besonders gefordert", sagte der Verwaltungschef. Viel Dank und Anerkennung gab es auch für Beckers Vorgänger Reiner Kazmierczak. Wegen Krankheit konnte er allerdings nicht an der Feierstunde teilnehmen. Umrahmt wurde die Veranstaltung von festlichen Tönen eines Bläserensembles. Die Organisatoren mussten dafür nicht auf die Suche gehen. Schließlich verfügt die Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz über ein eigenes Bläserensemble.

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