Nikolaus so schnell wie nie

Bernkastel-Kues · Beim 40. Fackelschwim- men der Sporttaucher Oktopus wechselten 120 Unerschrockene schneller ans andere Ufer als sonst. Das lag an der Strömung. Steigt das Wasser in den kommenden Jahren noch höher, ist die Veranstaltung bedroht.

 Rund 120 Unerschrockene stürzen sich beim 40. Fackelschwimmen der Sporttaucher Oktopus in die winterliche Mosel, um den Nikolaus auf einem Ruderboot zu begleiten. Dieser verteilte am Ziel, dem Bernkasteler Gestade, Schokoladen-Nikoläuse an die Kinder. TV-Foto: Holger Teusch

Rund 120 Unerschrockene stürzen sich beim 40. Fackelschwimmen der Sporttaucher Oktopus in die winterliche Mosel, um den Nikolaus auf einem Ruderboot zu begleiten. Dieser verteilte am Ziel, dem Bernkasteler Gestade, Schokoladen-Nikoläuse an die Kinder. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (m_mo )

Bernkastel-Kues Dicht gedrängt verfolgten Tausende Schaulustige auf der Bernkastel-Kueser Brücke und am Moselufer am frühen Samstagabend das 40. Fackelschwimmen der Sporttaucher Oktopus.
Rund 120 Unerschrockene stürzten sich in die Mosel bei Bernkastel-Kues, um mit Fackeln und anderen Lichtern den Nikolaus auf einem Ruderboot zu begleiten - oder diesmal die Nachhut zu bilden. Denn die Mosel, die derzeit viel Wasser führt, trieb nicht nur die Schwimmer in Rekordzeit vom Kueser Campingplatz zur Mündung des Kallenfelsbaches am Bernkasteler Gestade.
Der Nikolaus im Ruderboot war noch flotter unterwegs. "Wir haben diesmal nur eine halbe Stunde gebraucht. Normal ist eine Stunde", erklärte der Vorsitzende der Sporttaucher Oktopus Uwe Knop. Schwierig sei die Überquerung der Mosel durch die starke Strömung gewesen.
Durch das hohe Schwimmtempo konnten die Zuschauer den Lindwurm von Fackeln und anderen Lichtern auf der Mosel zwar nicht so ausgiebig beobachten, die vielen Hundert Kinder mit ihren Eltern, Omas, Opas, Tanten oder Onkeln mussten aber auch nicht so lange auf den Nikolaus warten.
Etwa 450 Schokoladen-Nikoläuse habe der heilige Mann diesmal verteilt, erklärte Frank Hoffmann vom Werbekreis Bernkastel-Kues, der die Sporttaucher unterstützt. Einen davon hielt Felix stolz in den Händen. Der Fünfjährige war mit Vater, Mutter und jüngerem Bruder erstmals auf dem Bernkasteler Weihnachtsmarkt und beim Fackelschwimmen.
"Das ist eine originelle Idee. Ich dachte, so etwas gibt es nur in Finnland, dass die Leute bei solchen Temperaturen ins Wasser gehen", sagte Vater Stefan Spies. Was sich die Nichtschwimmer im warmem Wintermantel, mit Mütze und Handschuhen kaum vorstellen konnten: "Es war natürlich nicht kalt", berichtete Katharina Ertz lachend. Gefröstelt habe sie noch nie, seit sie vor zwölf Jahren erstmals in die winterliche Mosel stieg, erzählt die aus Piesport stammende junge Frau.
Dabei ist Ertz mit einem sogenannten Nassanzug, in den etwas Wasser eindringe, geschwommen. Wärmer sind Trockenanzüge. Dieser Komfort koste aber Bewegungsfreiheit, erklärt Knop, der sich noch an das extremste Fackelschwimmen erinnern kann. "Einmal waren sogar Eisschollen auf dem Wasser." Niedrige Temperaturen machen dem Oktopus-Vorsitzenden aber weniger Sorgen. "In 40 Jahren musste das Fackelschwimmen noch nicht ausfallen. Aber wir befürchten, in nächster Zeit wird es wohl das ein oder andere Mal passieren. Man hat uns neue Auflagen gemacht - leider - , dass die Hochwassermarke eins nicht überschritten werden darf. Dieses Jahr bis Mittwoch war sie überschritten", erklärt Knop. Auch wenn das passieren sollte, die Kinder werden trotzdem ihren Schokoladen-Nikolaus bekommen. Bei Hochwasser werde man sich ein Alternativprogramm ausdenken, verspricht Knop.

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