Ausbildung und Job als Tor zur Integration

MAINZ. (win) Mit einem Integrationskonzept will das Land Rheinland-Pfalz neue Akzente bei der Eingliederung von Einwanderern setzen. Dabei soll besonders auf Chancengleichheit in den Bereichen Bildung und Arbeit geachtet werden.

Bildung und Arbeit als Schlüssel zur Eingliederung: Vor allem dieser Grundüberzeugung will Sozial- und Arbeitsministerin Malu Dreyer in einem Integrationskonzept folgen, das noch in diesem Jahr vorgelegt werden soll. Die SPD-Politikerin ist seit der Regierungsneubildung im Mai 2006 für die Bereiche Integration und Migration zuständig und hofft, mit der Aufgabenbündelung in ihrem Ministerium einschließlich der Anbindung der Ausländerbeauftragten der Landesregierung, Maria Weber, verstärkt Akzente bei den Eingliederungsbemühungen setzen zu können. Besonders gefördert werden sollen die Schul- und Ausbildungschancen Jugendlicher aus Einwandererfamilien. So sollen mit Hilfe des türkischen Generalkonsulats auch Imame und Lehrende eingebunden werden, um Jugendlichen den engen Zusammenhang zwischen Ausbildung, Berufs- und Lebensperspektive zu verdeutlichen. Mit Arbeitsmarktinitiativen wird versucht, die Ausbildungsbereitschaft ausländischer Betriebe zu fördern. Daneben sollen durch das Integrationskonzept auch die Bemühungen verstärkt werden, das Armutsrisiko von Einwandererfamilien zu senken, erleichterten Zugang zu gesundheitlichen Angeboten zu schaffen und die Wohnsituation zu verbessern. Ende Januar wird sich nach Dreyers Angaben ein Landesbeirat für Migration und Integration neu bilden, der die Regierung "direkter und verbindlicher" beraten kann. Die politische Beteiligung auf kommunaler Ebene über die Ausländerbeiräte soll bis 2009 neu geregelt werden. Bis zum Sommer will eine Kommission einen Reformvorschlag vorlegen. Neue Wege der Beratung

Noch ist jedoch nicht klar, ob die Beiräte dann weiterhin gewählt werden, was bislang oft an der vorgeschriebenen Mindestbeteiligung scheiterte, oder ob sie berufen werden. Unklar ist zudem noch, wie inzwischen eingebürgerte Einwanderer einbezogen werden können. Neue Wege will das Land in der Familien-, Erziehungs-, Schwangeren- und Suchtberatung mit Blick auf Migranten gehen. Unter anderem sollen gemeinsam mit dem Zentralrat der Muslime Eckpunkte zur Familien- und Elternberatung erarbeitet werden. Interventionsprojekte gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen werden verstärkt auch auf Frauen aus Einwanderfamilien ausgerichtet.

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