Endstation Hatzenport

HATZENPORT. (atk/sim) Er sollte nach Frankreich, doch in Hatzenport war Endstation. Gestern morgen ist schon wieder ein Güterzug in dem Moselort entgleist. Verletzt wurde niemand, es entstand sehr hoher Sachschaden.

Innerhalb eines Jahres kam es erneut auf der Moselstrecke in Höhe des Ortes Hatzenport (Kreis Mayen-Koblenz) zu einem Zugunglück. Wie vor fast genau einem Jahr sprangen erneut mehrere mit Autos beladene Waggons aus den Schienen. Diesmal verlief das Unglück glimpflicher, denn vor einem Jahr war ein Wohnhaus schwer beschädigt worden. Diesmal wurden Gleise und Schwellen auf einer Länge von etwa sechs Kilometern beschädigt, auch zwei Weichen sind ramponiert. Ein Bahnsprecher schätzte am Freitag den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro. Hatzenports Ortsbürgermeister Albrecht Gietzen ist stinksauer: "Das ist schon ein mittleres Drama", schimpft er. Der Zug sei erneut im Bereich einer Weiche aus den Schienen gesprungen und dann noch etwas durch das Schotterbett gefahren. Gietzen berichtet, dass schon einige Kilometer vor dem Unglück der Zug stark gerattert habe. Möglicherweise war schon dort ein Radreifen aus den Schienen gesprungen. Die Havarie legte die gesamte Moselstrecke lahm, auch zwei Intercity (einer aus Luxemburg, ein anderer aus Münster) hingen fest. Die Fahrgäste mussten auf Busse umsteigen. Um 11 Uhr konnte das Gleis Richtung Koblenz wieder freigegeben werden. Die Regionalbahnen hatten in beiden Richtungen wegen der nur eingleisigen Verkehrsführung Verspätungen zwischen 30 und 40 Minuten. Die Regionalexpresszüge aus Trier endeten in Cochem. Die entgleisten Wagen sollen am Wochenende mit Kränen geborgen werden. Die Strecke bleibt noch am Samstag gesperrt.

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