Ayl sagt französischen Soldaten "Au revoir"

Die Bürger von Ayl und Biebelhausen haben ihre befreundete Kompanie des in Saarburg stationierten französischen Jägerbataillons mit einer musikalischen Parade und einem Fest auf dem Dorfplatz verabschiedet.

 Der Ayler Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger und die französischen Offiziere Berger und Helm-stetter (von links) tauschen Abschiedsgeschenke aus. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Der Ayler Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger und die französischen Offiziere Berger und Helm-stetter (von links) tauschen Abschiedsgeschenke aus. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Ayl. Die Sonne strahlt vom Himmel, und den französischen Soldaten ist heiß unter ihren traditionellen "Käppis". Die zahlreichen Ayler und Biebelhausener, die zur Verabschiedung der französischen Compagnie de Commandement et de Logistique des 16. Jägerbataillons auf den Dorfplatz gekommen sind, bevorzugen leichte Sommerkleidung. Entsprechend locker und sommerlich ist auch die Stimmung. Nicht nur die Zivilisten, sondern auch die Offiziellen und Armeeangehörigen scherzen und lachen miteinander, gelebte Völkerfreundschaft ist spürbar.

Nachdem die 60 Männer der Kompanie unter einer französischen und deutschen Flagge Aufstellung genommen haben und Kommandeur Thierry Berger die Ehrenmedaillen an verdiente Soldaten überreicht hat, beginnt das "Defilee", ein Parademarsch durch den Ayler Ortskern. Anschließend ist wiederum der Dorfplatz der Rahmen für weitere Ehrungen und Verabschiedungen der Kompanie. Begleitet wird die Zeremonie durch den Ayler Musikverein Lyra. Unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer bedanken sich Captain Berger und sein Adjudant Helmstetter - als Elsässer in perfektem Deutsch - bei den Aylern für ihre Gastfreundschaft und erinnern an einige "denkwürdige" gemeinsame Feierlichkeiten, von denen ihre Männer heute noch schwärmen.

"In Ayl wurde die deutsch-französische Freundschaft gelebt. Ein Umzug, in diesem Fall ins lothringische Bitche, ist ja keine Scheidung. Merci, merci, merci", sagt Berger. Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger weist auf die zwar erst zwei Jahre währende freundschaftliche "Jumelage" hin, unterstreicht aber nochmals, dass hier eine echte Freundschaft entstanden sei. Als der Ayler Pastor Max Hommens zum Mikrofon greift und zum Abschluss der Zeremonie einige bewegende Worte auf Französisch an die Freunde aus dem Nachbarland richtet, ist die Rührung bei allen spürbar.

"Die Übersetzung gibt es am Sonntag anstelle einer Predigt im Hochamt", sagt Ortsbürgermeister Büdinger schmunzelnd und bittet dann zu Speisen und Getränken, gesellig klingt der Nachmittag aus.

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