Musik ohne elektrifizierten Schnickschnack

Mit der Klassik als Fundament hat die Kultband aus Konz vor über 300 Zuhörern die Rockgeschichte der letzten Jahrzehnte in den Saarburger Boemondhof gezaubert. Händel, Bach und Beethoven waren immer wieder herauszuhören.

 Unplugged: Erich Fahl (vorne) und Wolfgang Prinz geben alles für die etwa 300 Zuhörer im Saarburger Boemondhof.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Unplugged: Erich Fahl (vorne) und Wolfgang Prinz geben alles für die etwa 300 Zuhörer im Saarburger Boemondhof.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. (doth) "Die Unplugged Gang ist eines unserer Zugpferde", weiß der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Saarburg, Alfons Piry. Der Verein kann sich als Veranstalter der Saarburger Mittwochskonzerte im Boemondhof auf die Wirkung der drei Musiker aus Konz verlassen.

"Unplugged" heißt eigentlich "uneingestöpselt" und so viel wie "ohne große Technik". Das bringt nicht nur puren Klang ohne Effekthascherei, sondern spart auch Arbeit. "Wir haben unsere Ausrüstung in 20 Minuten aufgebaut", freut sich Erich Fahl am E- Piano. Gemeinsam mit Wolfgang Prinz an den Rhythmusinstrumenten, Gitarre und Mundharmonika und Alois Kirchen an der Gitarre setzen alle drei vor allem auch beeindruckende Stimmen ein.

Es klingt nach viel mehr als man sieht, was diese Formation seit 1999 leistet. "Wir machen Kneipenmusik, denn die Stilrichtung ist nicht fassbar", definiert Pianist Fahl das, was aus berühmten Titeln, untermauert mit klassischen Themen von Händel, Bach und Beethoven produziert wird. "Fly me to Händel", nennt er als Beispiel, bei dem aus einem Thema des berühmten Komponisten Rock und Pop "herausentwickelt" wird. Ähnlich halten es die Musiker mit einem Bach- Präludium, das in "The Boxer" von Simon and Garfunkel übergeht. Vor der Pause forderten die Musiker das Publikum mit dem Bläck Föös-Titel auf: "Drenk och eine mett." Da sangen sogar alle mit.

Zum Schluss mussten es auch die wohl berühmtesten Töne einer Sinfonie sein, die je komponiert wurden: "Roll over Beethoven" schnappt sich die 5. Sinfonie, und die "Unplugged Gang" wird zum "Electric Light Orchestra".

Zuhörerin Elke Türstig aus Serrig findet: "Toll, was die leisten. Die alten Lieder sind doch immer noch die besten."

Fan der "Unplugged Gang" ist Friedhelm Hurth aus Konz: "Nur drei Musiker, und das ohne Schlagzeug, diese ruhige, gelassene Stimmung, das ist was ganz Besonderes."

Am nächsten Mittwoch wird der Boemondhof für den Shanty-Chor aus Freudenburg zur Bühne. Lieder vom Meer, der Liebe und der Sehnsucht finden bei diesem Chor leicht den Weg in die Herzen der Zuhörer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort