Zwei Generationen, eine Leidenschaft

SAARBURG. Fabian Knospe und Arnold Roos sind zwei, die regelmäßig fast hautnah den Kontakt mit der Saar suchen: Der 15-Jährige und der 76-Jährige sind Aktive des Saarburger Ruderclubs und mit ihren Booten häufig auf dem Gewässer unterwegs. Was daran so faszinierend ist, berichten sie für die TV-Serie "Leben am Wasser".

 Regelmäßig mit ihrem Boot auf dem Wasser: die Ruderer Fabian Knospe (links) und Arnold Roos. Foto: Susanne Windfuhr

Regelmäßig mit ihrem Boot auf dem Wasser: die Ruderer Fabian Knospe (links) und Arnold Roos. Foto: Susanne Windfuhr

Der eine ist "ein alter Hase", der andere "noch jung dabei" - gleichwohl verbindet beide die Leidenschaft für den Rudersport. Wenn der 76-jährige Arnold Roos, der zwar gebürtiger Ayler ist, aber seit 50 Jahren in Saarburg lebt, von seinem Club erzählt, holt er weit aus. Gründungsmitglied im Jahr 1925 war er zwar nicht - jedoch ab 1941 aktiv im Verein. Er erinnert sich, wie das Rudern nach dem Luftangriff vom 23. Dezember 1944 war, bei dem auch die Saarbrücke zerstört wurde. "Wir sind danach gerudert, obwohl es verboten war. Die Saar war voll mit Gesteinsbrocken und Granatsplittern. Immer wieder sind wir mit dem Boot aufgesetzt." Bis zur Saar-Kanalisierung 1987 seien er und seine Ruderfreunde immer wieder auf Steine und Bomben gestoßen. Ob niemals Angst im Spiel gewesen sei bei dem damals nicht ungefährlichen Hobby? "Nein. Wir wollten rudern und haben über die Altlasten im Fluss nicht nachgedacht", sagt Roos. Nach der Saar-Kanalisierung habe es im Saarburger Ruderclub "einen richtigen Aufschwung" gegeben. Ein ganz anderes Rudern erlebten die Aktiven seither. "Der Fluss ist wesentlich tiefer, es geht kein Boot mehr so schnell kaputt. Außerdem ist durch die verschwundenen Krippen, die wie Schneisen im Fluss waren, die starke Strömung weg." Roos rudert heute noch 200 bis 300 Kilometer im Jahr, hat 1999 eine Medaille für fast 2400 Kilometer bekommen - und ist in all den Jahren "seiner Saar" nie untreu geworden: "Ich bin bis heute auf keinem anderen Gewässer gerudert. Mich kennen die Fische und die Vögel hier. Es ist ein fantastischer Anblick, wenn die Schwäne neben dem Boot in einer Reihe ziehen." Die unterschiedlichen Eindrücke und Bilder vom Wasser aus seien es, die ihn neben dem sportlichen Aspekt am Rudern faszinierten. "Wir gucken uns auch die Landschaft an, aber mehr noch ins Boot und hinter uns, ob wir richtig fahren", sagt der 15-jährige Fabian Knospe. Er ist mit seiner Familie vor sechs Jahren aus Nordrhein-Westfalen nach Schoden gezogen. Seitdem ist er Mitglied im Saarburger Ruderclub. Viermal die Woche trainiert er im Vierer, fuhr 2003 und 2004 im Bundes-Entscheid und war in der Olympischen Rennruder-Gemeinschaft. "Das habe ich aufgegeben, weil es zu zeitaufwändig ist", sagt der Realschüler. Im Gegensatz zu seinem Sportskollegen Roos sammelte Knospe Ruder-Erfahrung auf anderen Gewässern. Auf der Mosel und auf einem See bei Hürth, in der Nähe von Köln, war er bereits unterwegs. Dabei habe er festgestellt: "Das Wasser der Mosel kommt einem im Vergleich zur Saar härter vor. Man muss stärker ziehen." Dagegen sei der See fast eine Erholung: "Da hat man Glück, weil keine Boote oder Schiffe entgegenkommen. Und es ist schön flach, sehr angenehm." Seine "Hausstrecke" auf der Saar ist die vom Ruderclub aus - gleich neben der Villa Keller - in Richtung Serrig. "Das geht in diese Richtung gegen die Strömung, dann hat man es auf dem Rückweg etwas leichter", sagt Knospe. "Umgekehrt ist es nicht so schön, weil in Schoden das Stauwehr ist mit viel Strömung." Von großen Schiffen "versenkt" worden sei Knospe noch nicht. "Gekippt bin ich aber schon oft." Wie das ist? "Die Saar ist zwar sauber, aber absolut trüb. Wenn ich kippe, sehe ich gar nichts und versuche nur, so schnell wie möglich wieder nach oben zu kommen."

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