"Auf eigene Bux"

TRIER-OLEWIG. Über Kunst lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wohl aber lang und breit diskutieren. Genau dies tat der Ortsbeirat Olewig in seiner Sitzung über eine zweite Skulptur, die aufgestellt werden soll. Auf den grünen Zweig kam der Rat dabei nicht.

Eine Skulptur von Guy Charlier, einem Künstler, der in Olewig lebt, steht seit wenigen Tagen in der Olewiger Straße gegenüber der "Braustube" (Offizielle Feierstunde am Freitag, 12. Mai, 18 Uhr). Bei dem einen Kunstwerk soll es in Olewigs Straßen nicht bleiben, sondern Triers einziger Weinort will sich mit einer zweiten Plastik schmücken. Dies hatte der Ortsbeirat bereits vor geraumer Zeit beschlossen. Terminlich brennt so schnell nichts an, denn das Projekt wird erst mit der Neugestaltung der Verkehrsfläche Olewiger Straße/Kernscheider Höhenweg umgesetzt. Vor 2007, wenn nicht sogar 2008, rechnet im Ortsbeirat keiner mit der Fertigstellung. Beschlossen war, den Auftrag an einen weiteren in Olewig lebenden und arbeitenden Künstler zu vergeben. Aber dazu konnte sich der Ortsbeirat nicht durchringen. Mehr als eineinhalb Stunden debattierten die Ratsmitglieder unter dem Vorsitz von Ortsvorsteherin Hannelore Comes (CDU) sich die Köpfe heiß - ohne Ergebnis. Außerdem diskutierte das Gremium über den Spielplatz in der Caspar-Olevian-Straße. Laut Stadtteil-Chefin Comes möchte die Stadt den Spielplatz wegen seines maroden Zustands "aufgeben und alles abbauen". Ihr hätten sich "die Haare gesträubt", als sie von dem städtischen Vorhaben hörte. Die Sanierung verursache Kosten von etwa 11 250 Euro plus 1000 Euro "Bauverwaltungskosten" für städtische Dienste, so Comes. Ohne Wenn und Aber: Der Spielplatz muss bleiben

Das sei "ein Hammer", verlautete es einstimmig aus den Rats-Reihen. Eine Aufgabe des Spielplatzes komme nicht infrage. Zuallererst müsste die Stadt auf ihre Gebühren verzichten, lautete die Forderung. Die 11 250 Euro nähme der Ortsbeirat dann "auf die eigene Bux", formulierte Comes den weiteren Verfahrensweg. Dafür möchte der Ortsbeirat aber mit eingebunden werden. "Dann wird's billiger", vermutet Comes. Hans Jötten (SPD) präsentierte folgende Gegenrechnung: Die Kosten, die bei einer Schließung auf die Stadt zukämen, müsste sie in den Erhalt des Spielplatzes stecken. Der Restbetrag könnte dann aus dem eigenen Budget aufgebracht werden. Dieser Beschluss fiel einstimmig aus, wie auch der für einen Zuschuss von 3500 Euro zur Anschaffung eines Klaviers. Von diesem sollen alle singenden Olewiger Ortsvereine einen Vorteil haben. Zudem wird für Oktober/November eine gemeinsame Sitzung der kommunalen Gremien in der französischen Partnergemeinde Barr geplant, dabei geht es dann um das Thema "Jugendarbeit".

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