Aus Fremden werden Freunde im Tarforster Willkommens-Café

Trier · Im Willkommens-Café des Arbeitskreises "Willkommenskultur Gemeinde Edith Stein" können sich Bürger und Flüchtlinge besser kennenlernen. Obwohl sie sich nur einmal monatlich treffen, fällt das Fazit positiv aus.

Trier. Um 15 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Begrüßt werden sie mit einem freundlichen "Herzlich willkommen". Viele reichen die Hand, andere verteilen Wangenküsse. Im Fetzen-Café formieren sich kleine Männergruppen um die liebevoll eingedeckten Bistrotische, alle Stühle sind belegt. Gäbe es nicht Kaffee, Tee und Gebäck, könnte man meinen, es sei ein typischer Kneipen-Stammtisch - nur ruhiger und gesitteter. Alle sind willkommen. 70 Besucher sind der Einladung ins Willkommens-Café des Arbeitskreises "Willkommenskultur Gemeinde Edith Stein" in Trier-Tarforst gefolgt. Seit Dezember 2015 organisiert der Arbeitskreis einmal im Monat das Café. Einander begegnen, sich austauschen, kennenlernen, die Sprache fördern. "Als in das Burgunderviertel am Petrisberg 130 Flüchtlinge zogen, war uns gleich klar, dass wir die Menschen gerne integrieren möchten", sagt Daniela Standard, Gemeindereferentin der Pfarrei Heilige Edith Stein. Zusammen mit etwa 15 Ehrenamtlichen aus der Gemeinde kümmert sie sich um Verpflegung und Abholservice. Die Finanzierung läuft über Spenden. Jedes Mal lernen Organisatoren und Teilnehmer voneinander. "Wir haben schnell gemerkt, dass den Flüchtlingen unser Kaffee nicht so schmeckt", sagt Standard. "Sie haben gefragt, ob wir Deutsche nur Süßes essen würden - seitdem gibt es auch Tee und herzhafte Snacks." Zu den Ehrenamtlichen gehört Huda. Die 30-jährige Irakerin spricht fließend Deutsch und fungiert als Übersetzerin. Vor 16 Jahren kam sie als Flüchtling nach Deutschland. Aus dem anfänglichen Beschnuppern sind Freundschaften entstanden. red

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