Der junge Autor mit dem schönen Kinn und Die Stadt Trier haben eine gemeinsame Geschichte. Von 2005 bis 2012 lebte Steinhoff hier. An der Universität studierte er Philosophie, Rechtswissenschaften und Germanistik. Die Fotos aus seinen anfänglichen Studententagen beschreibt er als "illustrierte zwei-Promille-Grenze."
Irgendwann jedoch entdeckte er hier seine Leidenschaft für das Erzählen. "2007 nahm ich an meinem ersten Poetry Slam teil. Das war dort, wo heute das Kulturzentrum die grüne Rakete ist. Ich kam aus dem Gebäude hinaus und hatte diese erzählerische Perspektive auf die Welt. Ich lief an einer Hecke vorbei und dachte mir, ich könnte darüber jetzt sofort etwas schreiben." Was klein in Trier anfing, ist inzwischen zu Steinhoffs Hauptberuf geworden.
Große Bandbreite

Neben seiner Tätigkeit als Autor hält er auch Lesungen und Workshops für Schüler und Studenten. Richard Dannenberg (Trier) kennt ihn von solch einem Kurs: "Mir gefallen seine Texte sehr gut, auch wenn sie stilistisch ziemlich unterschiedlich sind." Von der Bandbreite lässt sich auch das Tufa-Publikum überzeugen. Steinhoff liest nicht nur aus seinem Buch, sondern auch bisher unveröffentlichte Geschichten ("Schneeballsystem") sowie ältere Slam-Texte ("Französisch").
Gesellschaftliche Themen

Er schafft es auf wenig Platz Menschen zu erfinden, deren Denken und Handeln man gespannt verfolgt, in die man sich hineinversetzt und die man verstehen lernt. Viele von Steinhoffs Texten sind von dokumentarischem Wert, befassen sich mit gesellschaftlichen Themen wie Geld, Kriminalität, Gruppendynamik oder sozialem Ausschluss. Seinen Stoff reichert Steinhoff mit liebevollen, fiktionalen Details an.
"Besonders spannend finde ich es, wie das Thema Kriminalität immer wieder in Dorian Steinhoffs Texten vorkommt," bemerkt Anna Linetsky (Trier). nhl