Ein Hauch Spanien an der Mosel

Seit mehr als 20 Jahren lebt der gebürtige Spanier José "Pepe" Reyes als Musiker in Trier und trägt von hier aus seine Liebe zum Flamenco in alle Welt. Nun organisiert der 47-Jährige das erste mehrtägige Flamenco-Festival in der Tufa.

 Flamenco mit Leib und Seele: José Reyes organisiert ein Flamenco-Festival in Trier. TV-Foto: Heinz Kreil

Flamenco mit Leib und Seele: José Reyes organisiert ein Flamenco-Festival in Trier. TV-Foto: Heinz Kreil

Trier. Schon als Ungeborener "stand" José Reyes, genannt "Pepe", auf der Bühne: Seine Mutter war eine gefeierte Tänzerin. Die Familie des seit 20 Jahren in Trier lebenden Spaniers stammt aus Andalusien und kann auf illustre Verwandtschaftsbeziehungen verweisen: von Manitas de Plata bis zu den Gipsy Kings.

Auf Tourneen mit der Mutter beginnt Pepe später Klavier zu spielen und zu singen. Eigentlich will er Tänzer werden. Doch erst einmal kommt alles ganz anders. Er geht zur Polizei. Aus Abenteuerlust, sagt er, und weil er immer schon sehr sportlich gewesen sei.

Nach drei Jahren wirft er hin und steigt aus. Steigt ein in ein Flugzeug nach Deutschland, das er von Urlauben her kennt, landet zuerst in Frankfurt, dann als DJ in Hermeskeil. Er lernt Gitarre spielen, Deutsch und eine Italienerin kennen, mit der er zwei inzwischen erwachsene Kinder hat - sie leben in Köln. Es folgen erste Auftritte als Flamenco-Sänger, José Reyes zieht nach Trier.

Heute ist er als Musiker bei spanischen Formationen in ganz Europa gefragt und ständig unterwegs. Zudem schreibt er für die deutsche Ausgabe der Flamenco-Zeitschrift "anda".

"Wo ich hinkomme, gibt es Flamenco-Festivals, sagt er, nur ausgerechnet nicht in Deutschlands ältester Stadt!" Das will Reyes nun in Zusammenarbeit mit der Kulturwerkstatt ändern.

Im Oktober treten fünf Gruppen über drei Tage verteilt in der Tufa auf, der genaue Termin wird rechtzeitig feststehen.

Neben "Michio", einer siebenköpfigen Formation aus Düsseldorf um den gleichnamigen Gitarristen, und Brigida La Gitana, Gründerin einer der ersten Flamenco-Schulen Deutschlands, hat Reyes die "Königin" des Flamenco, Maria Serrano, zusammen mit ihrer Schwester Alba nach Trier engagiert.

Für alle, die dabei dem ansteckenden Rhythmus verfallen, leitet Maria Serrano im Anschluss an das Festival einen Flamenco-Workshop in der Tufa. José Reyes ist sicher: Die drei Tage im Oktober könnten der Beginn so mancher langen Leidenschaft für den Flamenco werden.

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