Erst mal provisorisch

TARFORST. Bus-Kunden vom Weidengraben müssen noch einige Wochen im Regen stehen. Der reguläre Ersatz für "ihr" abgebautes Bus-Wartehäuschen beim Kohlenstraßen-Kreisel (in Fahrtrichtung City) lässt auf sich warten. Lichtblick: Die Stadt will vor Winterbeginn ein Provisorium installieren.

Franziska Schmitt (71) spricht vielen Weidengraben-Mitbewohnern aus dem Herzen: "Das ist eine Unverschämtheit. Gerade wir älteren Leute sind auf den Bus angewiesen, und gerade uns nimmt man das Wartehäuschen weg." "Weggenommen" wurde der Fahrgast-Unterstand beim Ausbau der Kohlenstraße und der Gehwege für die Landesgartenschau. Von Ersatz fehlt jede Spur. Das brachte neben Weidengraben-Bewohnern auch die Grünen-Ratsfrau Uschi Britz auf die Palme.Wartehallen-Austausch auf Eis gelegt

Die kollektive Vermutung, es liege an den Stadtwerken, trifft nicht zu. "Wir warten selbst sehnsüchtig auf die Aufstellung neuer Wartehäuschen", sagt Frank Birkhäuer, Chef des Stadtwerke-Verkehrsbetriebs, und verweist ans Rathaus, Abteilung Bauverwaltung. Dort bestätigt Alfred Krugmann die Misere: "Aber auch die Stadtverwaltung kann nicht viel tun." Hintergrund: Die Stadt hat ihre Werberechte an einen Vertragspartner abgetreten. Die Trierer Gesellschaft für Stadtmöblierung mbH (TGS) sollte im Gegenzug unter anderem alle Buswartehäuschen in Trier gegen neue Modelle austauschen und öffentliche Toilettenanlagen erneuern. Das Zwei-Millionen-Projekt der Haltestellen kam über einige neue Wartehallen (zum Beispiel in der Stresemannstraße sowie beim FWG in Olewiger Straße und Metzer Allee) nicht hinaus, weil einer der beiden Gesellschafter - die Deutsche Städte-Medien GmbH DSM - 2003 zur Ströer-Gruppe wechselte und der neue Besitzer erst sämtliche Investitionen auf Eis legte. Inzwischen, so Krugmann, sei das Investitionsprogramm wieder angelaufen. Trier solle zunächst einmal bis Ende des Jahres elf moderne Wartehallen erhalten - allesamt in der City. Wie es anschließend weitergeht, steht noch nicht fest. Für die Buskunden, die vom Weidengraben aus mit der Linie 3/83 ins Tal wollen, gibt es dennoch einen Lichtblick. "Eines der dann frei werdenden alten Wartehäuschen will das städtische Tiefbauamt an der Haltestelle Kohlenstraße aufbauen", kündigt Krugmann an. "Das ist dann zwar ein Provisorium, aber immer noch besser, als wenn die Leute ohne Unterstand auf den Bus warten müssen." Auf einen Termin will sich Krugmann nicht festlegen lassen: "Wir müssen warten, bis die offizielle Austauschaktion beginnt. Aber ich denke, bis zum Winteranfang bekommen wir das hin."

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