Was bedeutet Karneval für die meisten von uns? Ausgelassen feiern, alles nicht ganz so ernst zu nehmen, auch mal den Ernst des Lebens auf die Schippe nehmen, den Alltag für kurze Zeit vergessen zu können. Viele Karnevalisten freuen sich hierbei auch auf die traditionell abschließende Wupptus-Beerdigung der KG Trier-Süd, die so oder ähnlich in vielen Karnevalsvereinen auch der Karnevals-Hochburgen praktiziert wird. Diese ist keinesfalls als "Gotteslästerung" gemeint, sondern allenfalls als, nicht ganz ernst gemeinte, "Trauer" um den Abschied vom närrischen Frohsinn der letzten Tage. Auch ich bin katholisch, hätte aber bei der karnevalistischen Tradition niemals an die Beerdigung meines lieben Vaters vor einigen Jahren gedacht. Ich denke, es handelt sich bei der Kritik um eine falsche Moral, die, wenn man diese weiterführt, zum Beispiel zu einem Verbot von verkleideten Nonnen und Patern in der Karnevalszeit führen würde oder etwas überspitzt gar um ein Verbot des Karnevals im Allgemeinen, der ja ohnehin auf einem heidnischen Brauch beruht. Unser Trierer Prinzenpaar 2005 hat während der ganzen Session seine Arbeit sehr gut gemacht, aber ich finde es schade, welchen traurigen Abschluss die beiden mit ihrem Verhalten bei der Wupptus-Beerdigung ausgelöst haben. Eigentlich sollten wir doch auf eine fröhliche Karnevalszeit zurückblicken können, drum lasst uns nicht päpstlicher sein als der Papst. Claudia Bamberg, Trier