Filscher sehen Grenzen des Sparens erreicht

Trier-Filsch · Einstimmig angenommen hat der Ortsbeirat Trier-Filsch in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr die Neuaufteilung beim Ortsbeiratsbudget. Weitere Kürzungen will das Gremium jedoch nicht mehr hinnehmen.

Trier-Filsch. Das Jahresbudget des Ortsbeirats Trier-Filsch reduziert sich ab 2012 von 15 500 auf 13 400 Euro. Auch wenn der Ortsbeirat dies einstimmig billigte, ließen die Mitglieder bei der jüngsten Zusammenkunft im Sportzentrum Tarforst kein gutes Haar an der Verwaltung.
"Ich sehe nicht ein, dass die Ortsbeiräte die Sparschweine der Stadt sein sollen", lautete der Vorwurf von Joachim Gilles (FDP). Für Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles (FDP) war wichtig, dass die ursprünglich vorgesehene Kürzung von 46 Prozent vom Tisch ist: "Der Oberbürgermeister hat hoch gepokert." Mit der tatsächlichen Kürzung könne man leben: "Andere bluten mehr!" Mit Streichungen müsse jetzt aber Schluss sein.
Als gut bewertete der Rat, dass sich Filsch beim Kauf des neuen Jugendbusses ein Nutzungsrecht erworben hat. Es müsse darauf geachtet werden, dass der Bus für die fünf Stadtbezirke, die sich nicht an der Finanzierung des Fahrzeugs beteiligt haben (unter anderem die Nachbarn Irsch, Tarforst, Olewig), auch nicht eingesetzt werde.
Wie keine andere Maßnahme sehnt der Ortsbeirat die neue Kindertagesstätte im Baugebiet BU 13 Im Freschfeld herbei. Der Grund: In dem städtischen Gebäude soll auch eine separate Bürgerbegegnungsstätte verwirklicht werden, um etwa Ortsbeiratssitzungen, Bürgerversammlungen und Wahlen abzuhalten.
Zur Erinnerung: Bis heute verfügt Trier-Filsch über keinen öffentlichen Raum (der TV berichtete mehrfach). Seit Kurzem weichen die Filscher ins Restaurant "Dolce Vita" aus. Das ist im Sportzentrum Tarforst beheimatet, also außerhalb der eigenen Stadtteilgrenzen. "Wir vertrauen der Verwaltung, dass das, was ausgemacht ist, auch eintritt - nach 42 Jahren seit dem Eingemeindungsvertrag", stellte Ortsteilchef Gilles fest. Für die Nutzung müsse ein Vertrag her.
Keine Änderungsvorschläge gab es zu der Grünanlagen- und Spielplatzsatzung.
Eine klare Abfuhr aber erteilte der Rat dem Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt, die Ortsbezirke zu reduzieren und damit Geld einzusparen (der TV berichtete). Der Vorschlag sei eine Unverschämtheit und habe mit Einsparungen überhaupt nichts zu tun, waren sich die Politiker einig. Der Vorschlag ziele auf "unbequeme Leute" für die Stadt, mutmaßte der Ortsvorsteher, womit er auch Filsch meinte. Schon bei der Kürzung des Ortsbeiratsbudgets habe der OB eine Niederlage einstecken müssen. Bei der Diskussion um die Zusammenlegung von Ortsbezirken werde es ihm nicht anders ergehen. LH

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