Fußball-Rheinlandpokal: Eintracht Trier düpiert Koblenz – 2:0 im Finale

Trier · Wenn das keine Liebeserklärung an den Rheinlandpokal ist: Eintracht Trier hat gestern Abend zum fünften Mal in Folge den Pott gewonnen und sich damit erneut für den DFB-Pokal qualifiziert. Beim 2:0 gegen Koblenz trafen Kuduzovic und Mössner.

Fußball-Rheinlandpokal: Eintracht Trier düpiert Koblenz – 2:0 im Finale
Foto: Hans Krämer

(bl) Vier Minuten vor Spielende sangen die Eintracht-Fans "Oh wie ist das schön". Ein wenig Gänsehautstimmung im altehrwürdigen Moselstadion. Nach dem Schlusspfiff herrschte grenzenloser Jubel in den Reihen des SVE. Die Überraschung war perfekt. Trier hat die TuS Koblenz im Rheinlandpokal-Finale mit 2:0 düpiert. Die Führung für die Eintracht fiel nach 35 Minuten. Fahrudin Kuduzovic schickte Lukas Mössner, der den gebürtigen Bosnier per Flanke wieder ins Spiel brachte. Kuduzovic köpfte beherzt, vom Innenpfosten fand der Ball den Weg über die Torlinie. "Faz" fantastisch, einfach faz-tastisch.

Das 1:0 war nicht unverdient. Bis dato hatte die Eintracht ein leichtes Chancenplus. Alban Meha zielte in der zwölften Minute aus der Distanz zwei Meter übers Tor. Ahmet Kulabas stellte mit einem Schuss TuS-Torwart Andre Weis vor nicht allzu große Pro?bleme (15.). Sturmpartner Mössner konnte nach einer halben Stunde nur knapp nicht davon profitieren, dass Weis einen Meha-Freistoß abprallen ließ. Im Trierer Strafraum wurde es erstmals in der 17. Minute brenzlig, als die Gäste vom Deutschen Eck zwei Mal in aussichtsreicher Position den Torabschluss versäumten. André Hahn hatte mit einem Kopfball Pech, der nach Flanke von Johannes Rahn knapp am Pfosten vorbeistrich (32.). Letztlich kam vom Drittligisten aber zu wenig, um die konzentriert und engagiert zu Werke gehenden Gastgeber nachhaltig in Bedrängnis zu bringen.

Schon kurz nach der Pause sorgte der SVE für die Vorentscheidung, als Meha ungehindert flanken durfte. In der Mitte verpasste Kulabas zwar den Ball, doch am zweiten Pfosten stand noch Mössner. Der Österreicher hatte keine Pro?bleme, das 2:0 zu markieren. Es war schon der sechste Treffer des Lockenkopfs im laufenden Pokal-Wettbewerb - eine starke Bilanz. Die Partie im Moselstadion begann mit 15 Minuten Verspätung, weil ein Zug mit TuS-Fans zu spät in Trier ankam. 4659 Zuschauer sorgten für eine angemessene Final-Kulisse.

In der Startelf entschied sich Eintracht-Trainer Roland Seitz für Jeremy Karikari als Abräumer im defensiven Mittelfeld. In der 66. Minute stockte dem Eintracht-Anhang nur kurz der Atem, als Fabian Zittlau (er kam für den angeschlagenen Thomas Drescher) einen Kopfball von André Hahn gerade noch vor der Torlinie klärte.

Statistik:
Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Cinar, Hollmann, Drescher (59. Zittlau) - Kraus, Kuduzovic (78. Kohler), Karikari, Meha - Mössner, Kulabas (87. Saccone)
TuS Koblenz: Weis - Bender, Kittner, Haben (46. Laux), Gentner - Brinkmann, Hornig, Rahn - Hahn, Pospischil - Steegmann (68. Klasen)
Tore: 1:0 Kuduzovic (35.), 2:0 Mössner (50.)
Schiedsrichter: Heiko Kreutz (Cochem)
Zuschauer: 4659

Stimmen zum Spiel:
Josef Cinar, Kapitän Eintracht Trier: Der heutige Sieg ist für mich der Schönste unter meinen drei Pokalerfolgen mit Trier. Die klassenhöhere TuS Koblenz im Derby zu schlagen ist das i-Tüpfelchen auf eine Super-Saison. Wir werden jetzt spontan feiern.

Lukas Mössner, Stürmer Eintracht Trier: Nach dem 2:0 wussten wir, dass wir eine super Ausgangsposition für den Erfolg haben.

Roland Seitz, Trainer Eintracht Trier: Der Rahmen hat heute gestimmt. Wunderschöne Kulisse. Wunderschönes Wetter. Wenn man dann als Sieger vom Platz geht, ist das wunderbar. Ich muss der Mannschaft einfach noch mal ein Riesenkompliment machen. Danke schön, Jungs!

Petrik Sander, Trainer TuS Koblenz: Es war ein völlig verdienter Sieg für Trier. Nach Gründen und Ursachen zu suchen, würde den Rahmen sprengen. Trier wollte den Sieg mehr als wir. Wir wollten nicht alles geben. Wir wollten keine Männer sein und nur ein bisschen mitspielen. Nur Andre Weis und Dennis Brinkmann hatten in meiner Mannschaft Normalform. Alle anderen waren weit vorn ihren eigenen Ansprüchen entfernt. Ich habe mich bei den Fans schon mal vorsorglich verabschiedet.

Ernst Wilhelmi, Vorstandsmitglied Eintracht Trier: Bei mir herrscht so kurz nach dem Schlusspfiff Erleichterung und pure Freude.

Walter Desch, Präsident des Fußballverbands Rheinland: Eintracht Trier hat verdient gewonnen. Die Mannschaft wirkte motivierter und heißer. Der Final-Rahmen im Moselstadion war wunderbar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort