Gemeinsam etwas verändern

Barbara Scharfbillig (29), Krankenschwester und Studentin der Afrikanistik und Erziehungswissenschaften aus Igel, hat vor vier Jahren den Verein Suni e.V. gegründet. Dieser setzt sich mit vielfältigen Projekten für Schulkinder im afrikanischen Namibia ein.

 Auf einem Kalenderbild des Vereins ist die Freiwillige Julia Quiring aus Wintersdorf von Schülern der Nossob-Grundschule umringt. TV-Foto: Dorothee Quaré

Auf einem Kalenderbild des Vereins ist die Freiwillige Julia Quiring aus Wintersdorf von Schülern der Nossob-Grundschule umringt. TV-Foto: Dorothee Quaré

"Im Jahr 1999 war ich Austauschschülerin in Namibia und lebte drei Monate in der Hauptstadt Windhoek. Damals habe ich meine Gastschwester Nikola Swanepoel kennengelernt, und es ist eine sehr enge Freundschaft entstanden. 2006 absolvierte ich als Schulkrankenschwester ein Praktikum an der Mphe Thuto Primary School in der namibischen Kalahariwüste und habe dort auch unterrichtet. Die Schulleiterin fragte mich, ob ich noch weitere Freiwillige kenne. Diese fanden sich schnell, so kam es im Februar 2008 zur Gründung des Vereins Suni. TV-Serie Mein Verein

Suni ist eine kleine Antilopenart, die sehr flink ist und daher immer einen Weg findet, ihren Feinden zu entgehen. Der Tiername passt gut zu unserem Engagement für benachteiligte Kinder. Wir haben heute vier Partnerschulen und ein Schülerheim in der namibischen Omaheke-Region. Dort unterstützen wir benachteiligte Kinder und Jugendliche. Viele leben in extremer Armut, sind Waisen, Halbwaisen oder zählen zu Minderheiten. Die Nossob-Schule in Witvlei zum Beispiel hat sehr viele Straßenkinder aufgenommen; die meisten sind traumatisiert. Ein großes Problem in Namibia ist HIV/Aids. Und Aufklärung ist nur durch Bildung möglich. Daher organisiert Suni ein Freiwilligenprogramm: Lehramtsstudenten, oft mit Staatsexamen, reisen nach entsprechender Vorbereitung für drei bis neun Monate nach Afrika an eine der Schulen, um dort zu unterrichten und Lehrer fortzubilden. Im vergangenen Jahr haben über Suni 23 Freiwillige aus Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg Schulprojekte gemacht. Dieses Jahr sind es bisher 14. Durch Kunstprojekte und Studienreisen möchte Suni den interkulturellen Austausch fördern. In zwei Wochen reise ich mit zwei Vereinsmitgliedern für drei Monate nach Namibia. Mit dabei sind auch drei Teilnehmer an einer Studienreise. Sie besuchen etwa einen Nationalpark, lernen Menschen verschiedener Herkunft und die Arbeit von Hilfsorganisationen kennen und renovieren zusammen mit namibischen Freiwilligen eine Vorschule. Für die Qualität unserer Arbeit haben wir interne Standards erstellt und arbeiten mit dem Bildungsministerium der Omaheke-Region zusammen. Jedes Jahr besuchen Vereinsmitglieder die Freiwilligen, Lehrer und Schüler dort, um unsere Arbeit zu evaluieren. Die neun Mitglieder unseres Vorstands stammen aus Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden und haben alle schon in einem Projekt in Namibia gearbeitet. Wir machen das, weil es uns Freude macht. Das ist schon eine tolle Sache, wenn man es gemeinsam schafft, etwas zu verändern!"Aufgezeichnet von Dorothee QuaréIn unserer TV-Serie "Mein Verein" lassen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu Wort kommen. Jeden Mittwoch stellen wir einen Verein aus der Perspektive eines Mitglieds vor. Sie wollen Ihren Verein vorstellen? Schreiben Sie uns eine E-Mail mit einigen Daten an trier@volksfreund.deExtra

Der Verein Suni mit Geschäftsstelle in Igel besteht seit vier Jahren. Der Verein bietet Seminare zur Vor- und Nachbereitung an. DQ suni-ev.de

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