IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Ende nach 29 Jahren: Haus Franziskus in Trier schließt" (TV vom 13. März):

Ich bin tief betroffen über die Entscheidung des Ordens der Franziskanerinnen von Waldbreitbach (Gründerin Mutter Rosa), das Begegnungsforum Haus Franziskus nach 29 Jahren zu schließen. Gibt es denn wirklich keine Möglichkeiten der Weiterführung des Konzepts zum Beispiel in einer anderen (kirchlichen oder sozialen) Einrichtung? Die Schließung erschreckt mich, besonders in einer Zeit, in der immer mehr Menschen - gerade ältere - im Gefühl von "Last sein" und Verlassenheit ihre Sehnsucht nach Mitmenschlichkeit, Orientierung und Halt zum Ausdruck bringen. Da soll ihnen jetzt tatsächlich diese energiespendende Quelle - Haus Franziskus - genommen werden? Bei der jüngsten Vollversammlung der Diözesansynode des Bistums stellte Bischof Ackermann auf der Suche nach "Richtungsentscheidungen" die plakative Frage: "Was ist der Wille Gottes? … Hören auf die Zeichen der Zeit?" Sind die "Zeichen der Zeit" auch in der Kirche nur noch zu finden in der Frage der Wirtschaftlichkeit? Oder sind sie zu finden in der Bedürftigkeit einer am Menschen ausgerichteten Gemeinschaft und Gesellschaft? Sollen wir die Entscheidung, das Haus Franziskus zu schließen, wirklich als endgültigen Abschied des Ordens von der Grundidee des Miteinanders verstehen? Hoffentlich greift für alle das Prinzip Hoffnung, dass auch Mutter Rosa trotz der ihr angetanen Ausgrenzung, Ächtung und Pein nie aufgegeben hat. Karin Otto, Trier

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