Justiz-Star zum Sechzigsten: Rotarier feiern mit Udo di Fabio

60 Jahre ist es her, dass der Rotary Club Trier gegründet wurde. Zum Geburtstag kommt nicht nur der scheidende Bundesverfassungsrichter Udo di Fabio als Festredner, ein Schwesterkrankenhaus des Trierer Mutterhauses in Tansania darf sich auch über eine Spende von 25 000 Euro freuen.

Trier. Es waren die Aachener Rotarier, die 1951 Amtshilfe bei der Gründung einer Trierer Dependance leisteten. 20 Mitglieder zählte der Club ursprünglich - inzwischen sind es 63. In Trier ist sogar ein zweiter Rotary Club (Trier-Porta) gegründet worden, weil sich ein Mammut-Verein nicht mit den Grundsätzen der Rotarier verträgt. "Bei uns sollte jeder jeden persönlich kennen", sagt der amtierende Präsident Georg Schubach. Die Anwesenheit bei den wöchentlichen Treffen ist grundsätzlich Pflicht.
Dabei sind viele Mitglieder in führenden Funktionen tätig, haben also für Vereinsleben nur begrenzt Zeit. Aber auch bei Aktionen für die Allgemeinheit, wie sie zu den selbst gesetzten Aufgaben des Clubs gehören, ist persönlicher Einsatz gefragt.
Für die breite Öffentlichkeit haben Vereinigungen wie die Rotarier immer noch etwas Mysteriöses, Sagenumwobenes. "Wir sind absolut nichts Geheimnisvolles", hält Schubach dagegen und verweist darauf, dass man für die vielen Aktivitäten zugunsten des Allgemeinwohls sogar einen eingetragenen Verein gegründet hat, der seine Arbeit umfassend öffentlich dokumentiert.
Medikamente für Afrika


"Seit der Gründung vor 20 Jahren haben wir mehr als 300 000 Euro für lokale Projekte gespendet", sagt Willi Decku, der den "Gemeindienst" koordiniert. Darunter waren Großvorhaben wie das Hospizhaus, aber auch zahllose Stadtteil- und Schul-Initiativen. Mal profitierte die Schul sternwarte, mal gab\'s ein Cembalo für die Musikschule, mal eine Werkstatt im Jugendtreff am Weidengraben, mal konnte die Stadtbibliothek kostbare Handschriften auf Kosten der Rotarier restaurieren lassen.
Im Jubiläumsjahr greift man einen langjährigen Kontakt zum St.-Carolus-Krankenhaus der Borromäerinnen in Tansania auf und stellt 25 000 Euro für Medikamente in einem der ärmsten Länder Afrikas zur Verfügung.
Gefeiert wird natürlich auch, am 4. Dezember im Hotel Nells Park. Um den Festredner dürften so manche die Organisatoren beneiden: Udo di Fabio, scheidender Bundesverfassungsrichter (sein Nachfolger, der ehemalige saarländische Ministerpräsident Peter Müller, wurde vergangene Woche gewählt), Erfolgsautor, brillanter Rhetoriker, von der Presse gerne als "Popstar unter den Juristen" tituliert. Vielleicht verrät er ja an seiner alten Wirkungsstätte Trier, wo er seine Karriere künftig fortsetzen will.

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