Kinderspaß mit Harfe und Notenparcours

Trier-Nord · Möglichst schnell soll ein Spielplatz neben der Trierer Karl-Berg-Musikschule gebaut werden. Ein Ratsbeschluss fehlt allerdings noch.

Trier-Nord Fast sieben Jahre lang existiert bereits die Idee, auf dem Hof der Karl-Berg-Musikschule Trier, zwischen Engelstraße und Paulinstraße, einen Kinderspielplatz einzurichten. Zahlreiche Hemmnisse verhinderten immer wieder die Umsetzung des Projekts. So nah am Ziel wie jetzt waren die Befürworter noch nie.
Zwar sind die Auflagen der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zum Trierer Haushalt zu berücksichtigen, und ein förmlicher Baubeschluss des Stadtrats steht aus. Doch im Gegensatz zu früheren Zeiten stehen Stadtvorstand und Verwaltung diesmal geschlossen hinter dem Vorhaben. Am angepeilten Zeitplan, möglichst noch in diesem Frühjahr mit dem Bau zu beginnen, wird festgehalten. Der im vergangenen Herbst ins Gespräch gebrachte April-Termin wird aber wohl nicht zu realisieren sein.
Von Anfang an für den Spielplatz hat sich der Ortsbeirat Trier-Nord eingesetzt. 2010 griff die damalige Ortsvorsteherin Maria de Jesus Duran-Kremer (SPD) Anregungen von Bürgern auf, die Lücke im Spielplatzangebot in diesem Stadtquartier zu schließen. Rückendeckung gab es aus dem gesamten Ortsbeirat und von der Arbeitsgemeinschaft Spielraum, einem Zusammenschluss verschiedener städtischer Stellen und privater Initiativen mit der Zielsetzung, das Angebot für Kinder zu überprüfen und zu verbessern.
Nach der ersten positiven Resonanz auf das Thema im Jugendhilfeausschuss tauchten indes einige Hindernisse auf. Das Grünflächenamt stellte zwar einige Möglichkeiten für den Schulhof vor, konkrete Planungen als Grundlage für einen Baubeschluss gab es aber lange Zeit nicht. Ein dauerhafter Zugang zum Gelände sei nicht möglich, hieß es vonseiten des Stadtvorstands.
Unter anderem sorgte sich die Musikschule um die Sicherheit teurer Instrumente, wenn die Tore auch nachts offen stehen. "Es gab dann verschiedene Überlegungen, einen Hausmeister oder Anwohner einzubinden, die abends abschließen", erinnert sich Philipp Bett (CDU), Mitglied im Ortsbeirat und im Jugendhilfeausschuss. Umgesetzt wurden diese Vorschläge nicht. Auch die Abtrennung eines Teilareals inklusive Versetzung eines Tores wurde als zu teuer verworfen.
Eltern aus dem Quartier initiierten daraufhin 2014 eine Petition an die Stadt. Die Antwort fiel zunächst wenig aussichtsreich aus: Probleme wie die Zugangsfrage oder die mögliche Einschränkung der Feuerwehrzufahrt wurden angeführt.
Im Ortsbeirat wollte man sich mit dieser Sicht nicht zufriedengeben, griff das Thema mehrfach wieder auf. Ortsvorsteher Christian Bösen (CDU) lud im Juli 2015 zum Vor-Ort-Termin mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD), Bürgermeisterin Angelika Birk (Grüne) und weiteren Akteuren ein. Danach deutete alles auf eine Realisierung des Spielplatzes auf dem städtischen Gelände hin.
Die nun erstellte Planung sieht eine Aufenthalts- und Spielfläche entlang der Schulhofmauer vor. Mit einem Zaun und einer Hecke wird das Areal vom übrigen Hof abgegrenzt. Über die Engelstraße soll der Spielplatz stets zu betreten sein, auch außerhalb der Öffnungszeiten der Musikschule. Während des Schulbetriebs ist außerdem zusätzlich noch ein Durchgang zur Paulinstraße hin geöffnet. Dieser Kompromiss will den verschiedenen Interessenlagen Rechnung tragen. Auch bei der Auswahl des Spielgeräts ist man auf die Petition der Eltern eingegangen. Neben den bereits früher ins Gespräch gebrachten musisch-taktilen Elementen wie einer Klangharfe und einer Bodenfläche mit Notenparcours ist nun beispielsweise auch ein Klettergerüst vorgesehen.
Das Projekt ist mit 150 000 Euro für den aktuellen städtischen Haushalt eingeplant. Der Ortsbeirat hat 7000 Euro Unterstützung aus dem Ortsteilbudget für die Spielgeräte beschlossen. Nach der inzwischen vorliegenden Genehmigung des Haushalts fehlt nur noch der Ratsbeschluss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort