"Mama, ich lebe noch!"

Trier · Die 24-jährige Triererin Iris Rippinger reist seit Anfang Mai über den amerikanischen Kontinent. Um ihrer Mutter ein Lebenszeichen aus der Ferne zu schicken, lässt sich die ehemalige Studentin an markanten Punkten fotografieren. Die Aufnahmen mit einem selbst gebastelten Gruß im Arm sendet sie in die Heimat.

 Gruß vom Times Square in New York: Iris Rippinger präsentiert ihr Schild. Foto: privat

Gruß vom Times Square in New York: Iris Rippinger präsentiert ihr Schild. Foto: privat

Trier. Die Frage, wie die Zeit zwischen Studium und Berufsbeginn verbracht werden soll, stellt sich fast jeder Student. Die Idee, ins Ausland zu gehen, liegt da nicht selten fern. Doch nur wenige setzten diesen Traum dann auch tatsächlich um.
Menschen ganz nah


Eine von ihnen ist die ehemalige Germanistik-Studentin Iris Rippinger. Schon als Kind hatte sie sich für fremde Kulturen, vor allem für die südamerikanischen Inka, interessiert.
Als sich dann zur Sonnenfinsternis am 2. Mai die Gelegenheit bot, packte die Triererin isländisch-luxemburgischer Herkunft spontan ihre Sachen, um nach Amerika zu reisen. Dorthin, wo alles begann.
Die weite Reise sorgte bei Iris\' Mutter allerdings für einige Bedenken. Um sie zu besänftigen, ließ sich die Studentin etwas Besonderes einfallen. "I\'m still alive, Mom", zu Deutsch "Ich lebe noch, Mama", ist die Botschaft, die Iris auf einem Schild quer durch die Welt trägt. "Ich versuche damit jedem, der sich wie eine Mutter sorgt, die Angst zu nehmen", erklärt sie. An ausgesuchten Orten auf ihrer Reise, etwa am Times Square in New York, über der Ruinenstadt Machu Picchu in Peru oder vor dem Kratersee Quilotoa in Ecuador, lässt sich Iris mit ihrer Botschaft fotografieren und schickt die Fotos zurück in die Heimat.
Sonnenfinsternis über Utah


Viel hat die Triererin schon gesehen, aber noch nicht genug. New York, Chicago, San Francisco und Los Angeles sind bereits abgehakt. Auch die Cordillera Blanca in Peru, die höchste Bergkette Amerikas, und die Osterinseln in Chile sind erklommen.
Auf die Frage nach ihrem schönsten Erlebnis kann Iris keine eindeutige Antwort geben, die Auswahl ist zu groß: "Highlights habe ich viele: die Sonnenfinsternis über Utah, Los Angeles auf dem Rücken einer lila-gelben Harley erkunden, einen zehn Meter langer Blauwal, der direkt neben unserem Boot hersprang."
Ganz ohne Zwischenfälle verlief die Reise dennoch nicht. Rippinger berichtet von einer Tasche, die ihr einfach so auf offener Straße aufgeschnitten wurde, und von Pärchen, die sie ausrauben wollten. Einschüchtern lässt sich die junge Frau davon aber nicht.
Ihr Rat an alle Weltenbummler: "Egal wo, selbstbewusstes Auftreten ist Pflicht!" So könne man brenzligen Situationen gut entgegenwirken.
Die Triererin würde ihre Reise "jederzeit noch mal beginnen und keinen guten oder auch keinen schlechten Tag daran ändern" wollen.

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