Schweich/Trier. "Ich freue mich besonders darauf, zu reisen", sagt Roman Kierok im Hinblick auf seinen bevorstehenden Ruhestand. Der Leiter der Polizeiinspektion (PI) Schweich ist am Freitag im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Schweich verabschiedet worden. Seit November 2000 war Kierok Chef der Schweicher Polizei (siehe Extra). Der 61-Jährige war im 44. Dienstjahr. Am 1. April 1968 begann er als Wachtmeister bei der Bereitschaftspolizei in Koblenz. Seine Ausbildung absolvierte Kierok in Koblenz und Mainz.
Damals sei noch einiges anders gewesen. "Als ich 1970 in Trier beim Verkehrskommando anfing, gab es in der ganzen Stadt noch keine einzige Ampel - weder an den Brückenköpfen noch an großen Kreuzungen", sagt Kierok. Der Wasserweg sei damals häufig sein Einsatzgebiet gewesen. Dort musste der junge Beamte Verkehr aus vier Richtungen regeln, der in zwölf Richtungen abbiegen konnte.
Starke Vernetzung

Seit Ende 1978 gehörte Kierok ununterbrochen dem Polizeipräsidium Trier an, seit 1993 arbeitete er in Schweich. Bevor er im Jahr 2000 zum Leiter der Dienststelle aufstieg, hatte Kierok das Amt von 1993 an als Stellvertreter inne. "Polizist ist ein Beruf, den ich jedem empfehlen kann. Es war abwechslungsreich, aber auch anstrengend und zum Teil gefährlich. Wie man sieht, bin ich aber ohne größere Blessuren davongekommen", sagt Kierok zum Abschied.
Kieroks Nachfolger ist Harald Licht. Der Erste Polizeihauptkommissar ist in Schweich kein Unbekannter. Bereits von 1990 bis Mitte 2008 gehörte er der PI Schweich an. Seine Grundausbildung absolvierte er ab 1980 in Enkenbach und Mainz. 1989 schloss Licht seine Ausbildung zum gehobenen Dienst als Jahrgangsbester ab.
Von Schweich wechselte Licht am 1. Juli 2008 auf ausdrücklichen Wunsch nach Wittlich. In den vergangenen drei Jahren leitete er dort die PI. Damals sei er von einem endgültigen Abschied von Schweich ausgegangen. "Etwas mehr Zeit in Wittlich hätte ich mir durchaus gewünscht, um noch einige Dinge voranzubringen", sagt Licht.
Die Personalpolitik der rheinland-pfälzischen Polizei habe dies aber nicht zugelassen. Konkret heißt das: In Rheinland-Pfalz besteht die Regelung, dass große Kriminal- und Polizeiinspektionen - zu denen die PI Wittlich zählt - nur von Beamten des höheren Dienstes geleitet werden dürfen. Da Licht nur eine Ausbildung zum gehobenen Dienst hat, nutzte er nun die Gelegenheit, nach Schweich zurückzukehren. Dort setzt Licht besonders auf eine gute Vernetzung: "Um die Sicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können, wird die Polizei Schweich weiterhin eng mit Bürgermeistern, Notdiensten, Schulleitern, Vertretern der Jugendarbeit und natürlich den Bürgern zusammenarbeiten." Der Dienstbezirk der Polizeiinspektion (PI) Schweich umfasst die Trierer Stadtteile Quint, Ehrang, Biewer, Pfalzel und Ruwer-Eitelsbach, die Verbandsgemeinde Schweich sowie Teile der Verbandsgemeinde Trier-Land (Aach, Kordel, Newel, Welschbillig und Zemmer) und Teile der Verbandsgemeinde Ruwer (Mertesdorf, Kasel, Waldrach, Morscheid und Riveris). Im rund 330 Quadratkilometer großen Dienstbezirk wohnen rund 62 000 Einwohner. f.k.