Rettungsdienst: Bewährtes Provisorium soll Dauerlösung werden

Pluwig · Die Außenstelle der Rettungswache Konz hat sich im Probebetrieb bewährt. Das Deutsche Rote Kreuz ist nun als Träger aufgefordert, einen Bauplan zu erstellen, damit aus dem Provisorium eine Dauerlösung werden kann - mit deutlich ausgeweiteten Dienstzeiten.

 Straßenbauarbeiten vor der Feuerwache Pluwig. Demnächst könnte dort eine weitere Baustelle eröffnet werden, wenn die neue DRK-Rettungswache errichtet wird.

Straßenbauarbeiten vor der Feuerwache Pluwig. Demnächst könnte dort eine weitere Baustelle eröffnet werden, wenn die neue DRK-Rettungswache errichtet wird.

Foto: Klaus Kimmling

An die Sicherheit, dass in einem Notfall Rettungskräfte schnell vor Ort sind, haben sich die Menschen in Pluwig und Umgebung längst gewöhnt. Seit Dezember 2010 läuft die Außenstelle der Rettungswache Konz im Probebetrieb. Provisorisch sind wochentags von 8 bis 19 Uhr zwei Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuzes samt Einsatzwagen in der Pluwiger Feuerwache untergebracht. Dieses Provisorium soll möglichst bald zur Dauerlösung werden. "Die Anwohner des gesamten Ruwertals werden davon profitieren", sagt Matthias Steuer, Erster Beigeordneter der Gemeinde Pluwig.

Ob es definitiv zu der langfristigen Einrichtung einer Rettungswache in Pluwig kommt, hängt allerdings von der Entscheidung des Kreistags Trier-Saarburg ab. "Grundsätzlich sind sich alle Beteiligten einig", sagt Thomas Müller, Pressesprecher des Kreises Trier-Saarburg. Die Versorgung im Ruwertal sicherzustellen, ist der Kreisverwaltung Trier-Saarburg als zuständigen Rettungsdienstbehörde ein Anliegen. "Im Rahmen von Erhebungen haben wir festgestellt, dass die Rettungszeiten im Ruwertal deutlich über der vorgeschriebenen Rettungszeit liegen", berichtet Kreissprecher Thomas Mülller.

Zunächst müsse nun das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Bauträger einen Bauplan erstellen und die Gemeinde Pluwig das passende Grundstück kaufen. Kommt es nach Beschluss des Kreistags zu dem Bauprojekt, würde sich der Kreis Trier-Saarburg mit 75 Prozent an den Kosten für die Rettungswache beteiligen. Den Rest müsste das DRK übernehmen.

Für den Standort der neuen Rettungswache gibt es konkrete Pläne: Möglichst direkt neben dem Feuerwehrhaus soll die Einrichtung entstehen, die von Kräften des DRK und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) besetzt werden soll. Mindestens ein Einsatzwagen-Stellplatz, Büro-, Bereitschafts-, und Lagerräume sollen laut Angaben des DRK in dem neuen Gebäude Platz finden.

Michael Decker, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Trier-Saarburg, verspricht, dass der Probebetrieb bis zu einer endgültigen Lösung erhalten bleibt. Die eingeschränkten Dienstzeiten zwischen 8 und 19 Uhr an Wochentagen wird es laut Decker bei einem dauerhaften Betrieb nicht mehr geben. "Wenn eine richtige Wache eingerichtet ist, wird dort rund um die Uhr ein Rettungsdienst stationiert."
Meinung

Lohnende Investition
Bei einem Notfall muss es schnell gehen. Oft sind schon wenige Minuten entscheidend. Deswegen ist es genau richtig, dass der Kreis Trier-Saarburg bereit ist, in die Notfallversorgung zu investieren. Es ist unerlässlich, aus der Lösung auf Probe ein Dauerprojekt zu machen. Schließlich nützen auch die besten Retter nichts, wenn sie für ihre Anfahrt zu lange brauchen. Die anfallenden Kosten für das Bauprojekt sind eine lohnende Investition. Die Menschen im Ruwertal werden es danken. a.scholz@volksfreund.de

Extra

In Rheinland-Pfalz fordert das Rettungsdienstgesetz, dass der Rettungswagen laut Paragraf 8 den Einsatzort "in der Regel innerhalb einer Fahrzeit von maximal 15 Minuten nach dem Eingang des Hilfeersuchens bei der Leitstelle erreicht werden kann". Im Saarland beträgt diese Frist nach Eingang der Meldung bis zur Ankunft des Wagens zwölf Minuten. 95 Prozent der Rettungskräfte sollen binnen dieser Zeit den Einsatzort erreichen. In Hessen sind für Rettungsdienste zehn Minuten gefordert, in Nordrhein-Westfalen fünf bis acht Minuten und zwölf Minuten im ländlichen Raum. as

Von der Konzer Rettungswache werden bisher Pluwig, Franzenheim, Hockweiler, Schöndorf, Holzerath und Sommerau angefahren. Als "Schnittstellen" mit der DRK-Wache in Hermeskeil gelten Bonerath und Holzerath. Nach Korlingen und Gusterath fährt meist die Berufsfeuerwehr Trier. Das DRK Schweich bedient das untere Ruwertal mit Waldrach, Kasel, Mertesdorf und Riveris. Die künftig ständig besetzte Rettungswache in Pluwig würde auch diese Orte einschließlich der Trierer Höhenstadtteile Filsch und Irsch übernehmen. f.k.

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