Schlitzohr mit Humor

TRIER. Der renommierte Franz-Weissebach-Preis der Karnevals-Prinzenzunft ist diesmal innerhalb der "Branche" vergeben worden: Peter Pries, Chef der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval, wurde für seinen Einsatz für Karneval, Personalrat und den Sport geehrt.

 Karnevalist mit sozialer Ader: Peter Pries, Träger des Franz-Weissebach-Preises.Foto: Miguel Castro

Karnevalist mit sozialer Ader: Peter Pries, Träger des Franz-Weissebach-Preises.Foto: Miguel Castro

Gehobene Feststimmung im Barocksaal von Bernard Massard: Sängerin Shirley Winter unterhält die Gäste mit Chansons und Hildegard-Knef-Klassikern, statt Narrenkappenzwang gibt es Sekt zum Empfang. In dieser Umgebung verleiht die Trierer Prinzenzunft 1987 e.V. pünktlich zum Beginn der Karnevalssaison den Franz-Weissebach-Preis. Geehrt wird damit soziales Engagement und natürlich auch Humor. Franz Weissebach (gestorben 1925) hatte sein beträchtliches Vermögen der Stadt vererbt, die damit den heutigen Palastgarten schuf. Ein "Lebemensch" sei Weissebach gewesen, sagt Peter Pries, "das gefällt mir". Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) ist der neue Preisträger. Im Trierer Karneval ist Pries mit Büttenreden und Gesang aufgestiegen, erst bei den Roten Funken, dann im Heuschreck. Ein solcher Wechsel bedeute eigentlich den "Karriereknick", sagt Laudator und Vorjahrespreisträger Georg Bernarding - stattdessen stieg Pries an die Spitze der ATK und vergaß dabei auch nicht den Schalk: In der vergangenen Saison etwa wiegte er das schockierte Trierer Prinzenpaar minutenlang im Glauben, es solle tatsächlich auf der Bühne verheiratet werden - ein "Schlitzohr" sei er, so Noch-Prinzessin Barbara.Liebenswürdig auch bei Niederlagen

Pries wurde als Kleinkind aus dem Osten nach Norddeutschland (Plön) vertrieben. Nach Trier kam er als Sanitäter der Bundeswehr. Der heute 62-Jährige ist Vorsitzender des Personalrats der Vereinigten Hospitien. Allein schon seines Einsatzes für die Rechte der Angestellten wegen habe er den Preis verdient, erklärt Bernarding, der auch an die langjährige Arbeit des Geehrten als Stadionsprecher der Eintracht erinnert. "Er ersetzt mit seiner Liebenswürdigkeit fehlende Siege und das neue Stadion." Pries bedankte sich mit diversen Anekdoten und Spaßgeschichten. In der Preisverleihung habe dieses Jahr eben das "P" angestanden: Plön, Preußen, Präsident, Personalrat und die beiden im Namen. Den Gang zum anschließenden Buffet eröffnet er mit seinem Leitspruch: "Wenn einer lacht, dann lach mit. Aber wenn einer schaffen will: Dann lass ihn um Gottes Willen schaffen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort