Umfrage Von „nachvollziehbar“ bis „nervig“: Wie Trierer über den Bahnstreik denken

Trier · Viele Zugverbindungen fallen derzeit wegen des Bahnstreiks aus. Wir haben Menschen am Trierer Hauptbahnhof befragt, was sie zum Ausstand der Lokführer sagen.

 Viele Lokomotiven und Triebwagen sind in den vergangenen Tagen nicht bewegt worden, weil Lokführer streiken.

Viele Lokomotiven und Triebwagen sind in den vergangenen Tagen nicht bewegt worden, weil Lokführer streiken.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Seit dem 11. August befinden sich die Lokführergesellschaft GDL und  das Unternehmen Deutsche Bahn in einem Tarifstreit. Die GDL fordert von der Deutschen Bahn, dass sie die Löhne erhöht. Und zwar um 3,2 Prozent mit einer Laufzeit von 28 Monaten, sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro und bessere Arbeitsbedingungen. Um die Dringlichkeit ihrer Forderungen klarzustellen, hat die GDL deshalb zu einem dritten und bisher längsten Bahnstreik aufgerufen. Die ersten beiden Streiks dauerten nur jeweils drei Tage an, vom 11. bis zum 13. und vom 23. bis zum 25. August.

Auch wenn die Deutsche Bahn der GDL entgegengekommen ist, indem sie die Corona-Prämie noch dieses Jahr auszahlen möchte, will sie die Lohnerhöhung um 3,2 Prozent nur mit einer Laufzeit von 40 Monaten akzeptieren. Daher wird im Güterverkehr seit dem 1. September (17 Uhr) und im Personenverkehr seit dem 2. September (2 Uhr) bis zum Dienstag, 7. September (2 Uhr), gestreikt. Dieser Bahnstreik betrifft nun noch einmal nicht nur Berufspendler und Reisende in unserer Region, sondern auch viele Menschen im gesamten Land. Daher haben wir Passanten am Trierer Hauptbahnhof gefragt, was sie zum Streik und dessen Folgen zu sagen haben.

Jazz Hassane, 26, Salmtal: „Aus meiner Sicht will ich nicht beurteilen, ob die Streiks sinnvoll sind oder nicht. Allerdings würde ich es als fair empfinden, die Streiks vorher früh genug anzukündigen, so dass man sich als regelmäßiger Bahnfahrer darauf einstellen kann. Spontane Entscheidungen empfinde ich als respektlos.“

Waltraud Denis, 67, Föhren: „Es gibt aktuell schon so viel Negatives auf der Welt, da braucht man das doch jetzt nicht auch noch.“

Raphael Kreutz, 20, Zemmer: „Ich finde es irgendwo verständlich, es ist für die Angestellten schon ein nachvollziehbares Streitthema, ich finde die Streiks als Reisender nur etwas nervig, wenn man regelmäßig mit der Bahn fahren muss.“

Johannes Schmidt, 23, Erlangen: „Ich finde die Forderungen der GDL schon etwas überzogen. Die GDL will sich nur bei den Gewerkschaften durchsetzen, und ich finde es unverschämt, diesen Streit auf Kosten vieler Bahnreisender auszutragen.“

Ivan Istomin, 22, Trier: „Ich habe eigentlich keine richtige Meinung dazu, da ich erst seit etwa einem Jahr in Deutschland lebe und mich damit noch nicht sehr viel befasst habe. Die Lokführer haben aber natürlich das Recht dazu, da sich durch Corona ihre Arbeitsbedingungen verschlechtert haben.“

 Ivan Istomin. Foto: Oliver Heber

Ivan Istomin. Foto: Oliver Heber

Foto: TV/Oliver Heber

Sercan T., 33, Olewig: „Ich finde das richtig, auch wenn ich während des zweiten Streiks nicht mit dem Zug von Düsseldorf nach Hause zurückfahren konnte.“

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