Tradition bewahren, Zusammenhalt stärken
Welschbillig-Möhn · Die Feuerwehr und die Frauengemeinschaft gestalten das Zusammenleben in Möhn. Doch vor allem jüngere Bewohner sind in diesen Gruppen nicht eingebunden. Ein neuer Verein soll das Dorfleben lebendiger machen.
Welschbillig-Möhn. Dorfsterben? Nicht mit uns, dachte sich eine Gruppe Möhner und hat in diesem Sommer den Kultur- und Heimatverein gegründet. Die Idee hatten Kerstin Marbach-Olk und die anderen Gründungsmitglieder nach der Renovierung des Spielplatzes von Möhn vor zwei Jahren. Damals hatte das ganze Dorf mitgeholfen. Diese Zusammenarbeit wollte Marbach-Olk unbedingt weiterentwickeln. "Gerade Jüngere, die nicht in Frauengemeinschaft oder Feuerwehr organisiert sind, haben sich eingebracht", erzählt sie. Die Generation also, von der abhängt, ob Geschichte und Tradition des kleinen Orts mit 200 Einwohnern überleben.
An kulturelles Erbe erinnern
"Wir sind offen für alle Vorschläge und hoffen, dass sich ganz viele verschiedene Arbeitskreise gründen", sagt Marbach-Olk. Ein Ziel ist es, alte Namen, Rituale und Orte festzuhalten und zu erklären. "Wir wollen schauen, was es an vielfältigem kulturellen Erbe gibt, das nicht in Vergessenheit geraten darf", erklärt die Mitgründerin des Vereins. In Möhn hat zum Beispiel jedes Haus einen alten Flurnamen, dessen Herkunft oft unerforscht ist. Langfristig soll eine Dorfkarte mit Informationen über den Ort auf dem Dorfplatz aufgestellt und eine Chronik geschrieben werden. "Es soll Erzählstunden mit älteren Mitbürgern geben, die unseren Kindern aus erster Hand Geschichte näherbringen können", sagt Marbach-Olk. Der Verein will sich aber auch um die Verschönerung und Instandhaltung des Orts kümmern. So sollen Wegekreuze und Ruhebänke renoviert und gepflegt werden.
Zuerst aber feiert der Verein am Sonntag, 7. September, seine Gründung (siehe Extra). Kerstin Marbach-Olk hofft, dass dann viele Nachbarn und Interessierte vorbeischauen werden.Extra
Der Kultur- und Heimatverein bietet am Sonntag, 7. September ein Programm zur Gründung an. Ab 14 Uhr stellen die Mitglieder ihr Anliegen und ihre Idee bei Kaffee und Kuchen auf dem alten Bolzplatz in Möhn vor. Um 16.30 Uhr beginnt das Bumper-Ball-Turnier: Vier Leute bilden ein Fußball-Team. Ein Spiel dauert fünf Minuten. Das Besondere daran: Die Spieler stecken bis zu den Knien in riesigen durchsichtigen Ballons. "Auch für nicht Fußballbegeisterte ist das ein Riesenspaß", sagt Kerstin Marbach-Olk. jco
