Viel Verkehr verkehrt verkehrt

TRIER-SÜD. Vergleichsweise ruhig ging es zu beim TV -Ortsgespräch im Schammatdorf-Zentrum zu. Rund 30 Stadtteil-Bewohner nahmen an der Veranstaltung teil. Man kann spekulieren, ob es an der Fußball-Übertragung lag oder ob die Welt in Trier-Süd noch in Ordnung ist.

Im Fokus der von TV -Lokalredakteur Roland Morgen moderierten Diskussion stand das Thema Verkehr. Zunächst sprach Rolf Kuhlmann die Situation am Pacelli-Ufer an. "Autos parken da auf dem Radweg, obwohl Verbotsschilder aufgestellt sind, und es wird trotzdem nichts dagegen getan", kritisierte Kuhlmann.Der Interessenkonflikt zwischen Auto- und Radfahrern sei nicht unbekannt, erklärte Ortsvorsteher Werner Schulz. Gespräche im Ortsbeirat hätten aber ergeben, dass am Pacelli-Ufer selten Radler unterwegs seien. "Aber ich werde das jetzt noch mal konkret prüfen lassen, und die Experten werden dann entscheiden", erklärte Schulz.Die Alternative, entlang der Saarstraße als Verbindung zur Innenstadt einen Radweg zu bauen, kann nicht realisiert werden, weil die Fahrbahnbreite keinen Raum für eine zusätzliche Fahrradspur bietet.Gefährliche Parkplatz-Ausfahrt

Verkehrte Verkehrswelt auch in der Eberhard- und Nikolausstraße. Annette Matheus beschwerte sich über die Parkplatzsituation. Die Anwohner könnten und wollten dort wegen der momentan stattfindenden Bauarbeiten nicht parken. Ausweichmöglichkeiten gibt es keine, in der Saarstraße dürfen Autos maximal zwei Stunden abgestellt werden. Dass eine Ausnahmeregelung für Bewohner der Eberhardstraße getroffen wird, ist allerdings ausgeschlossen.Weiteres Problem in der Eberhardstraße ist die unübersichtliche Ausfahrt des zu Arztpraxen und einer Apotheke in der Südallee gehörenden Privatparkplatzes. Erst vor wenigen Tagen sei wieder ein Kind von einem Auto erfasst worden. Die Verkehrsspiegel seien verschmutzt und nicht richtig angebracht.Erwartungsgemäß kam auch der Bus- und Durchgangsverkehr in St. Medard zur Sprache. Zur Verlegung der Linie 3/83 aus der Medardstraße auf eine andere Trasse hat es bisher mehrere Gespräche im Ortsbeirat, Unterschriftensammlungen und eine Bürgerinformations-Veranstaltung gegeben. "Wir haben den Vorgang von der Stadt aus der Hand genommen bekommen. Das Stadtplanungsamt prüft nun, ob der Bus durch Konzer und Saarburger-Straße oder direkt durch den Schammat fahren soll", sagte Werner Schulz.Außerdem forderte er die Bürger dazu auf, sich stärker als bisher für ihre Interessen einzusetzen, machte aber auch darauf aufmerksam, dass die zweite Variante wohl erst realisiert wird , wenn der Regionalbahn-Haltepunkt Medard gebaut wird - und das dürfte noch einige Jahre dauern. Um die Sperrung der Medardstraße für den Durchgangsverkehr, der sich den illegalen Weg vom Pacelliufer in Höhe der Tankstelle durch Medard sucht, kümmere sich Baudezernent Peter Dietze.Auch die Lösung dafür sei denkbar einfach, es müssten nur zwei große Steine in die Einfahrt gelegt werden, so Ortsvorsteher Schulz. Abt Ansgar Schmidt von der Benediktinerabtei St. Matthias fragte nach, wie die zeitlichen Perspektiven für den Ausbau der Aulstraße aussähen. Auf einen festen Termin wollte sich der Ortsvorsteher nicht festlegen.Ebenso wie der Regionalbahnhaltepunkt St. Medard sei dies eine Vision, da sich noch einige Grundstücke in Privateigentum befinden und kein Geld zur Verfügung stehen. Die 100 000 Euro, die das Mainzer Innenministerium für die Städtebauförderung bewilligt hat, fließen zunächst in die Sanierung der Medardstraße. Ab morgen geht es in unserer Stadtteile-Serie für zwei Wochen weiter mit Zewen.

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