Viele Diskussionen schon beim Auftakt

Trier-Kürenz · Die neue kommunalpolitische Zeitrechnung (nach der Wahl am 25. Mai) hat nun auch für den Ortsbeirat Trier-Kürenz begonnen. Neben den üblichen Regularien bei der Auftaktsitzung wurde auch schon ganz schön viel diskutiert.

Trier-Kürenz. Die Themen werden dem Kürenzer Ortsbeirat so schnell nicht ausgehen. Den Beweis dafür lieferte die konstituierende Sitzung des Kommunalparlaments am vergangenen Mittwoch im Treffpunkt "Am Weidengraben". Alter und neuer Ortsteilchef ist Bernd Michels (CDU), der gleich zu Sitzungsbeginn seine Ernennungsurkunde für die neue Amtszeit aus den Händen des Beigeordneten Thomas Egger erhielt.
Alt wie neu - nicht ganz: Neu an der Spitze des Rates ist Michels Stellvertreter Stefan Wilhelm. Der SPD-Mann (war Gegenkandidat von Michels bei der Ortsvorsteher-Wahl am 25. Mai) wurde einstimmig mit den Stimmen aller 15 anwesenden Ratsmitglieder gewählt. Und auch Wilhelm erhielt durch Thomas Egger die Ernennungsurkunde. Fredy Drumm (CDU, 40 Parlamentsjahre) hatte dafür plädiert, es bei einem Stellvertreter (wie bisher) zu belassen und nicht noch einen zweiten ins Wahlrennen zu schicken. Einstimmigkeit auch hier. Karin Lübeck (FWG) gehört nach wie vor dem Ortsbeirat als Mitglied an. Sie legte aber auf eine erneute Kandidatur als Ortsvorsteher-Stellvertreterin keinen Wert. Im Anschluss an die Verabschiedung der ausgeschiedenen Mitglieder entwickelte sich bei Punkt Verschiedenes bereits eine lebhafte Diskussion zu Themen, die als spezieller Punkt überhaupt nicht auf der Tagesordnung standen, nach dem Motto repräsentative Sitzung hin, Arbeitssitzung her.
Nicht wenigen Ratsmitgliedern scheint noch immer ein Dorn im Auge zu sein, dass die eigene Grundschule "Soterstraße" von der Stadtverwaltung geschlossen wurde (der TV berichtete mehrfach). Eine falsche Maßnahme, wie Neu-Ratsmitglied Karl Lübeck (FWG) anmerkte - erst recht vor dem Hintergrund künftiger "vielversprechender Schülerzahlen" für Kürenz. Stichwort Belebung Burgunderviertel wohl mit vielen jungen Familien (der TV berichtete).
Schulwegsicherung für Kinder


Auch sollten die Schulbezirksgrenzen erneut überprüft werden, schlug Lübeck vor. Für den Ortsvorsteher ist die Schulschließung Fakt, weil es dazu einen förmlichen Beschluss des Stadtrates gibt. Noch nicht abgeschlossen hingegen sei die zugesagte Schulwegsicherung für Kürenzer Kinder zur Ambrosius-Grundschule. Hier gelte es, ein kritisches Auge auf die Maßnahmen der Verwaltung zu werfen. "Die Kinder fühlen sich in Ambrosius wohl", berichtete Tanja Wilhelm (SPD), ebenfalls neu im Rat und riet dazu, "den Schulstandort zu stärken", damit die Eltern Klarheit haben und behalten.
Marc-Bernhard Gleißner (Linke) favorisierte die Inklusion (alle Menschen nehmen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teil). Dies gelte erst recht für den Bereich Schule.
David Natus (SPD) warnte davor, den Schulentwicklungsplan der Stadt "nicht zu personalisieren". Richard Haas (Bündnis 90/Die Grünen) hat seine Hoffnung für Kürenz als Schulstandort noch nicht aufgegeben: "Wenn wir jetzt nichts unternehmen, wird Kürenz keine Schule mehr haben."
Immer noch bei "Verschiedenes" erzählte Bernd Michels von seinen Eindrücken bei "10 Jahre Landesgartenschau", die an "Jämmerlichkeit", was die Organisation betreffe, nicht zu überbieten gewesen sei. Der Grund für die "absolut grottenschlechten Abläufe" seien ihm nicht bekannt: "Ein Jubiläum, das überhaupt keins war."
Extra

Im neuen Ortsbeirat spiegelt sich die Vielfalt der Parteien wider mit CDU, SPD, Bünddnis90/Die Grünen, FWG und Die Linke. Da Ortsvorsteher Bernd Michels (CDU) sein Rats-Mandat zurückgegeben hatte, konnte Parteifreund Günter Grzonka nachrücken. So besteht der Ortsbeirat aus 15 Mitgliedern, plus Ortsvorsteher, der aber unter anderem bei Wahlen nicht mitwirken darf. Sieben Ratsmitglieder sind erstmals im Ortsbeirat, sechs dagegen ausgeschieden. Im Ortsbeirat sitzen: Fredy Drumm, Günter Grzonka, Adele Llösel, Harald Mander, Markus Treis (5, alle CDU), Kerstin Jacob, David Natus, Stefan Wilhelm, Tanja Wilhelm (4, alle SPD), Sascha Colmy, Richard Haas, Manuela Zupan (3, alle Bündnis 90/Die Grünen), Karin Lübeck, Karl Lübeck (beide FWG), Marc-Bernhard Gleißner (Die Linke). Dem Rat nicht mehr angehören: Erik Lehnert (SPD), Gerd Dahm (Bündnis 90/Die Grünen), Werner Kuhn (FWG), Johannes Verbeek, Sigrid Wald, Günter Wilke (3, parteilos). Michels verabschiedete letztere mit einem Wort des Dankes für ihr Engagement im Dienste des Gemeinwohls. LH

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